Unternehmen verweist auf hohe Subventionen in Übersee
Der einzige Solarzellenhersteller in Europa droht einem Medienbericht zufolge mit der Produktionsverlagerung in die USA. Die Schweizer Firma Meyer Burger, die ihre Solarzellen in Thalheim in Sachsen-Anhalt fertigt, wandte sich mit einem entsprechenden Schreiben an den deutschen Finanzminister Christian Lindner (FDP), wie das Nachrichtenportal ZDFheute.de am Dienstag berichtete. Als Grund führt die Firma demnach die massiven Subventionen der US-Regierung an.
“In den USA rollt man uns für Neuansiedlungen von Werken und Absatz von Solarmodulen den roten Teppich aus”, zitierte ZDFheute aus dem Schreiben. Und: “Passende Gebäudekomplexe haben wir schon gefunden.”
Meyer Burger beschäftigt in Thalheim derzeit 350 Leute. Die Produktionskapazität soll eigentlich von aktuell 1,4 Gigawatt pro Jahr auf 3,4 Gigawatt bis Ende 2024 gesteigert werden. Bis 2027 soll sie weiter steigen auf rund 15 Gigawatt pro Jahr. Laut ZDF stellt das Unternehmen diesen Ausbau nun jedoch in Frage.
Das Subventionsprogramm Inflation Reduction Act (IRA) der US-Regierung sieht milliardenschwere Unterstützung für Unternehmen vor, die die Fertigung von Zukunftstechnologien wie Autobatterien, Windräder oder eben Solarzellen in den USA ansiedeln. Die EU und ihre Mitgliedstaaten werfen Washington deshalb Protektionismus vor und befürchten Abwanderungen von Unternehmen.
“Für ein Gigawatt Solarzellen und Solarmodule in den USA erhält man pro Jahr 110 Millionen Dollar – bis zum Jahr 2029”, sagte der Vorstandschef von Meyer Burger, Gunter Erfurt, zu ZDFheute.
APA/AFP/Red.