USA treiben mit CO2-Abbauzielen Umstieg auf E-Autos voran

Vorschlag der US-Umweltbehörde geht Umweltschützern nicht weit genug

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Check-List Redaktion

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Die USA legen bei Klimaschutzvorschriften für die Autoindustrie nach: Nach einem Vorschlag der US-Umweltschutzbehörde EPA sollen Neuwagen bis 2032 im Flottendurchschnitt 56 Prozent weniger CO2 ausstoßen als 2026. “Diese Standards sind sehr ehrgeizig und entsprechen dem Gefühl der Dringlichkeit, das der Präsident und die Regierung bei der Bewältigung der Klimakrise haben”, sagte EPA-Administrator Michael Regan am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters.

Die EPA setze Standards, wolle zugleich aber weder Benzin-Motoren verbieten noch eine Quote für Elektroautos vorschreiben. In der Europäischen Union dürfen Neuwagen ab 2035 kein Treibhausgas mehr ausstoßen, um den menschengemachten Klimawandel zu bremsen. Verbrennerautos können dann nicht mehr auf den Markt kommen, es sei denn, sie tanken ausschließlich CO2-freie E-Fuels.

Erreichbar wäre der Rückgang der Emissionen nach dem US-Plan, wenn bis 2032 zwei von drei Neuwagen Elektroautos sind. Im vergangenen Jahr waren es erst knapp sechs Prozent. Auch Nutzfahrzeuge müssen den Ausstoß an Treibhausgas senken, wenn auch nicht so schnell wie Pkw. Nach der Kalkulation der EPA kostet der Vorschlag die Autobauer rund 1.200 Dollar (1.100 Euro) pro Fahrzeug, ersparen dem Besitzer über acht Jahre im Schnitt aber mehr als 9.000 Dollar an Kraftstoff-, Wartungs- und Reparaturkosten.

“Damit dieser massive und noch nie dagewesene Wandel auf unserem Automobilmarkt und in unserer Industrie gelingen kann, muss eine Menge richtig gemacht werden”, sagte John Bozzella, Chef des Verbandes Alliance for Automotive Innovation, die General Motors, Volkswagen oder Toyota vertritt. Ladeinfrastruktur, stabile Lieferketten für die E-Autoproduktion, ein robustes Stromnetz und genügend CO2-arme Kraftstoffe seien wichtige Faktoren über klimaschonende Antriebe hinaus.

Nach Ansicht der Umweltorganisation Safe Climate Transport Campaign hätte der Vorschlag schärfer ausfallen müssen. Die Autoindustrie verspreche zwar Elektroautos, liefere aber weiter Spritfresser und setze sich für Schlupflöcher der Klimaschutzregeln ein, sagte deren Direktor Dan Becker.

Nach Einschätzung von Branchenexperten und Umweltschützern versucht die US-Regierung unter Präsident Joe Biden, die schärferen Regeln bis Anfang 2024 und damit rechtzeitig vor der nächsten Präsidentschaftswahl zu verabschieden. Denn Bidens Vorgänger Donald Trump hatte die unter den Demokraten zuvor eingeführten Klimaschutzvorschriften bis 2025 aufgehoben, Biden sie wieder in Kraft gesetzt.

APA/Red.

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