EVN mit deutlichem Ergebnisplus

©Daniela Matejschek
Check-List Redaktion

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Der Konzerngewinn nach drei Quartalen stieg auf 419 Mio. Euro. Der Umsatz ist leicht rückläufig mit 2,9 Mrd. Euro.

Der börsennotierte niederösterreichische Energieversorger EVN hat sein Konzernergebnis in den ersten drei Quartalen des Wirtschaftsjahres 2022/23 kräftig gesteigert. Maßgeblich dazu beigetragen habe die Dividende aus der Beteiligung an der Verbund AG, hieß es in einer Aussendung. Den Ausblick hat das Unternehmen bestätigt. Der Umsatz entwickelte sich leicht rückläufig, auch aufgrund der nun wieder sinkenden Marktpreise für Strom und Gas.

Der Konzerngewinn (das den Aktionären zugeordnete Ergebnis) legte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 83,5 Prozent auf 419,1 Mio. Euro zu. Der Umsatz erreichte 2,9 Mrd. Euro und ging damit um 1,3 Prozent zurück, das operative Ergebnis (EBIT) belief sich auf 359,2 Mio. Euro und legte somit um 23,8 Prozent zu.

Maßgeblich für das gute Resultat sei die hohe Dividendenzahlung der Verbund AG gewesen, die sich auf 3,60 Euro je Aktie belief und der EVN damit insgesamt 158 Mio. Euro einbrachte. Auch das Finanzergebnis stieg damit deutlich und erreichte 132,5 Mio. Euro, nach 4,8 Mio. Euro in der Vorjahresperiode.

Den Umsatzrückgang begründete die EVN mit Rückgängen im Geschäft in Südosteuropa, getrieben durch geringere Netz- und Energieabsatzmengen und rückläufige Marktpreise. Die Preise würden nach dem sprunghaften Anstieg im Vorjahr nun wieder sinken. Umsatzerhöhend hätten hingegen Preiseffekte in der erneuerbaren Stromerzeugung, Bewertungseffekte aus Absicherungsgeschäften, höhere Absatzpreise bei der EVN Wärme sowie höhere Netzentgelte gewirkt.

Das EBITDA belief sich auf 602,1 Mio. Euro und stieg damit im Jahresvergleich um 4,2 Prozent. Das Ergebnis vor Ertragssteuern legte um 66,7 Prozent auf 491,7 Mio. Euro zu. Nach Ertragssteuern blieben 454,1 Mio. Euro übrig, das waren um 83,3 Prozent mehr als im Vorjahr.

Den Ausblick für das Gesamtjahr bestätigte die EVN. Der Beitrag der operativen Geschäftstätigkeit zum Konzernergebnis werde im Geschäftsjahr 2022/23 bei rund 250 Mio. Euro liegen. Zusätzlich werde sich die Beteiligung an der Verbund AG mit den oben genannten 158 Mio. Euro positiv auf das Ergebnis auswirken.

Korrespondierend zur Umsatzentwicklung in Südosteuropa sank auch der Aufwand für Fremdstrombezug und Energieträger gegenüber dem Vorjahr um 21,3 Prozent auf 1,34 Mrd. Euro. Die kollektivvertraglichen Anpassungen erhöhten den Personalaufwand um 8,1 Prozent auf 298,7 Mio. Euro. Der Personalstand wuchs auf 7.229 Beschäftigte (Vorjahr: 7.142).

Die Heizgradsumme, die den temperaturbedingten Energiebedarf bestimmt, habe von Oktober bis Mai dem langjährigen österreichischen Schnitt entsprochen, sei aber unter dem Niveau des kühleren Vorjahres zurückgeblieben. In Bulgarien und Mazedonien waren die Temperaturen unterdessen wesentlich milder als im langjährigen Durchschnitt, hier lag die Heizgradsumme entsprechend deutlich unter dem Vorjahresniveau.

Die Marktpreise für Grund- bzw. Spitzenlastenstrom seien gesunken, allerdings weiterhin auf hohem Niveau. Die Spotmarktpreise für Grund- bzw. Spitzenlaststrom erreichten durchschnittlich 150,2 Euro pro MWh (Megawattstunde) bzw. 176,0 Euro pro MWh und lagen damit unter dem Vergleichsniveau des Vorjahres (Q1-Q3 2022: 207,2 bzw. 239,9 Euro/MWh).

Die eigene Stromerzeugung der EVN lag in den ersten 3 Quartalen bei 2.330 GWh (Gigawattstunden) und damit um 15,7 Prozent unter dem Vorjahr. 1.771 GWh wurden dabei aus erneuerbaren Energieträgern erzeugt, das entspricht einem Anteil von 76,0 Prozent (Vorjahr: 64,2 %). Das deutlich unterdurchschnittliche Windaufkommen wurde nicht durch die gestiegene Stromproduktion in der Wasserkraft ausgeglichen. Die Stromerzeugung in den Wärmekraftwerken ging mit minus 43,5 Prozent deutlich zurück, was den geringeren Abrufen des Kraftwerks Theiß zur Netzstabilisierung geschuldet sei, schrieb die EVN.

Der an Endkunden verkaufte Strom belief sich unterdessen auf 14.208 GWh Strom, das waren um 13,2 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Erdgas-Verkauf erreichte 4.061 GWh und damit um 12,5 Prozent weniger. Der Wärmeverkauf lag mit 2.009 GWh um 9,3 Prozent unter dem Vergleichszeitraum des Vorjahres.

apa

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