Lebensgefahr für Korallen

Globale Erwärmung bedroht Korallen auch im tiefen Wasser

Check-List Redaktion

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Dass Great Barrier Reef von der Nordostküste Australiens ist durch die steigende Temperatur des Meerwassers stark geschädigt. Teile davon in tieferem Wasser sind bisher noch von der Korallenbleiche verschont worden, weil die Temperaturen dort für die Korallen noch erträglich sind. Doch das kann sich ändern, warnen Forscher der University of Queensland (UQ) und der University of Exeter, wenn die Erderwärmung nicht gestoppt wird.

Krise ab drei Grad Celsius

Wir haben herausgefunden, dass die Trennung zwischen warmem Oberflächenwasser und kühlerem, tieferem Wasser die Riffe vor dem Absterben bewahrt. Aber dieser Schutz wird verloren gehen, wenn die globale Erwärmung drei Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau erreicht“, sagt Peter Mumby, Professor für Meereswissenschaften an der UQ.

Unsere Studie ist Hoffnung und Warnung zugleich – Hoffnung, dass einige Riffe dem derzeitigen Klimawandel widerstehen können, und Warnung, dass diese Widerstandsfähigkeit ihre Grenzen hat“, so der Experte. Sollten die drei Grad erreicht werden, würde das tiefere Meerwasser auf eine Temperatur von mehr als 30 Grad ansteigen lassen, ergänzt Meereswissenschaftlerin Jennifer McWhorter, die an beiden Hochschulen lehrt und forscht.

Schätzung für 2050 bis 2060

Um ihre Prognosen für die Erwärmung mesophotischer Riffe – diese befinden sich in der unteren Zone des noch vom Sonnenlicht erreichten Meerwassers – zu berechnen, hat das Team Faktoren wie Wind, die Vermischung von Wasser aus unterschiedlichen Tiefen durch Ebbe und Flut sowie lokale Besonderheiten berücksichtigt.

Die Wissenschaftler schätzen, dass die Temperaturen am Boden des Great Barrier Reef in einer Tiefe von 30 bis 50 Metern bis 2050/60 um 0,5 bis ein Grad Celsius steigen, wenn die Treibhausgasemissionen sinken, und um 1,2 bis 1,7 Grad, wenn sie weiter steigen. Auch in anderen Meeresgebieten gibt es mesophotische Riffe, doch sie seien meist kleiner als das in Australien, so McWhorter. Vor wenigen Jahren erst wurde ein solches Korallenriff vor der italienischen Küste entdeckt.

APA/Red.

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