Das Weltklima erholt sich im Rekordtempo

EU frohlockt mit größtem Emissionsrückgang seit Beginn der Aufzeichnungen und nähert sich Klimaziel für 2030.

17.04.2025 9:20
Redaktion
© KI-Bild / MGM

Die Treibhausgasemissionen in der Europäischen Union sind 2023 um satte neun Prozent gesunken – das ist der stärkste relative Rückgang innerhalb eines Jahres seit 1990. Noch nie seit Beginn der systematischen Erhebungen hat es innerhalb der EU ein derart deutliches Minus gegeben. Damit scheint sich das Weltklima in einem Ausmaß zu erholen, wie es zuletzt vielleicht vor Beginn der industriellen Revolution vor rund 250 Jahren möglich war.

Zurück auf historischem Kurs

Insgesamt haben sich die Emissionen in Europa seit 1990 um rund 37 Prozent verringert. Das entspricht einem Rückgang um über 1,7 Milliarden Tonnen CO₂-Äquivalente. Damit bewegt sich der Kontinent auf ein Niveau zu, das in seiner Klimawirkung bereits an die 1960er-Jahre erinnert – ein halbes Jahrhundert Fortschritt in Richtung Klimastabilität.

Noch beeindruckender wird diese Entwicklung, wenn man sie ins Verhältnis zum Wirtschaftswachstum setzt: Während die Emissionen seither drastisch gefallen sind, legte das Bruttoinlandsprodukt der EU um 70 Prozent zu. Das bedeutet eine erfolgreiche Entkopplung von Wohlstand und Umweltbelastung – ein lange angestrebtes Ziel der nachhaltigen Entwicklung.

Österreich unter 70-Millionen-Marke

Auch Österreich leistet seinen Beitrag zur globalen Erholung. Die Emissionen gingen 2023 um 6,5 Prozent zurück – das sind fast fünf Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente weniger als im Jahr davor. Damit wurden erstmals seit Jahrzehnten weniger als 70 Millionen Tonnen ausgestoßen. Für 2024 erwartet das Umweltbundesamt sogar einen weiteren Rückgang um fast drei Prozent. Der Trend ist eindeutig: Die Richtung stimmt – und das Klima dankt es.

Mehr als ein Hoffnungsschimmer

Zwar liegt das EU-Klimaziel für 2030 – minus 55 Prozent gegenüber 1990 – derzeit noch außerhalb der Reichweite. Doch wer einen Marathon läuft, weiß: Die letzten Kilometer sind die schwersten. Dass der bisher größte Sprung ausgerechnet 2023 gelungen ist, darf als Signal gewertet werden. Der Rückgang zeigt: Wandel ist möglich. Und er kann schneller gehen, als viele dachten.

(red)

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