Erste Wiener Anti-Atomkraft-Exkursion

Stadtrat Czernohorszky und Umweltanwältin Tichelmann lehren Wiener Schüler über die Gefahren der Atomkraft.

24.03.2025 9:20
red04
© Stadt Wien/WUA
Wiener Schüler bei der Anti-Atom-Exkursion

Nachdem sich am 11. März der Jahrestag der Atom-Katastrophe in Fukushima zu 14. Mal jährte, sollten einige Wiener Schüler nun die Möglichkeit erhalten, Einblicke in den Atombereich zu erhalten. Dabei wurden die Anlagen der Nuclear Engineering Seibersdorf (NES) erkundet. In der NES wird radioaktiver Abfall aus dem medizinischen Bereich und der Industrie behandelt und gelagert. Zudem ist sie zuständig für die Stilllegung und Dekontamination strahlentechnischer Anlagen.

Die Stadt Wien als Gegner der Atomkraft

Nicht nur die Unfälle von Fukushima und Tschernobyl zeigen, welche Folgen Atomenergie haben kann. Wiens Umweltstadtrat Jürgen Czernohorszky beruft sich außerdem auf den Krieg in der Ukraine: „Die wiederholten Angriffe auf Saporischschja und Tschernobyl verdeutlichen, dass ein Kernkraftwerk niemals vollständig geschützt werden kann“. Er betont, dass sich Wien deutlich gegen die Verlängerung von Lizenzen für veraltete Atomkraftwerke sowie den Bau neuer Anlagen in Europa ausspricht. Czernohorszky möchte auf erneuerbare Energien setzen, um die Klimakrise zu bewältigen, anstatt auf Kernkraftwerke.

Schüler sollen kritische Stimme erheben

Die Anti-Atom-Exkursion stellte auch ein Workshop der Wiener Umweltanwaltschaft zur Verfügung, bei dem Schüler Fakten und Informationen zum Thema Atomenergie erhalten. „Bei Themen, die Auswirkungen auf mehrere Generationen haben, ist es unerlässlich, auch die Stimmen der Jugend anzuhören und sie einzubeziehen,“ so Stadtrat Czernohorszky.

Schritte gegen Kernkraft und Klimakrise

Den Weg in die klimaneutrale Zukunft beschreitet die Stadt Wien mit dem österreichweit ersten Klimagesetz, der Sonnenstrom-Offensive und Programmen wie „Raus aus Gas“ und „PUMA“ (Programm Umweltmanagement im Magistrat). Wiens Umweltanwältin Iris Tichelmann nennt die Reduktion des Energieverbrauchs als effektivste Weg, um den Einsatz fossiler und nuklearer Energieträger zu verringern. Stadtrat Czernohorszky ist auch Vorsitzender des Netzwerks CNFE (Cities for a Nuclear Free Europe). Diese Plattform mit 32 Mitgliedern dient zur Vernetzung von europäischen Städten, die sich gegen Atomkraft engagieren. Gemeinsam werden Appelle an Regierungen und Institutionen der EU verfasst, um eine höhere Wirkung zu erzielen.

(PA/red)

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Beitrag teilen

Das könnte Sie auch interessieren

Weitere Themen