EU und Südkorea vereinbaren “Grüne Partnerschaft” zum Klimaschutz

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Check-List Redaktion

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Michel und von der Leyen in ostasiatischem Land – Seoul wichtiger Waffenlieferant für die Ukraine

Die Europäische Union und Südkorea wollen ihre Zusammenarbeit beim Klimaschutz ausbauen. Bei ihrem zehnten Gipfeltreffen einigten sich EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der südkoreanische Präsident Yoon Suk-yeol am Montag 22. Mai in Seoul darauf, eine “Grüne Partnerschaft” einzuleiten. Eine Kooperation bei sauberen Energien sei “gut für unsere Lieferketten, gut für die Wettbewerbsfähigkeit und gut für den Planeten”, so von der Leyen.

Mit der neuen Partnerschaft bestärkten beide Seiten ihre Entschlossenheit, die Erderwärmung auf unter 1,5 Grad zu halten und bis spätestens 2050 klimaneutral zu werden, so die EU-Kommission. Die EU und Südkorea wollen zudem im Rahmen des EU-Wissenschaftsprogramm “Horizon Europe“, mit dem Forschung gefördert wird, enger zusammenarbeiten. Darüber sollen einer gemeinsamen Erklärung zufolge nun Verhandlungen aufgenommen werden.

Auch sicherheitspolitisch wollen die EU und Südkorea näher zusammenrücken. Beide Seiten hätten vereinbart, eine Sicherheitspartnerschaft zu entwickeln und einen Dialog auf der Ebene der Außenminister zu schaffen, um den globalen Frieden und die Sicherheit zu fördern, hieß es. Von der Leyen und EU-Ratschef Charles Michel, der ebenfalls bei dem Treffen dabei war, nahmen zuvor wie auch Yoon am G7-Gipfel demokratischer Wirtschaftsmächte im japanischen Hiroshima teil.

Michel besuchte im Vorfeld der Gespräche die entmilitarisierte Zone, die Nord- und Südkorea trennt, und teilte im Online-Dienst Twitter mit: “Nordkoreas nukleare Aufrüstung bedroht den Frieden in der Region.” Von der Leyen traf sich in Seoul mit europäischen Unternehmern und versprach, die “besondere Verbindung” der EU mit Südkorea durch vertiefte Zusammenarbeit in Bereichen wie grüne Energie und Forschung weiter zu stärken.

Nach Ansicht von Experten war auch die Ukraine ein zentrales Thema des Gipfeltreffens. Südkorea, der neuntgrößte Waffenexporteur der Welt, hat nach Beginn des russischen Angriffskrieg bereits humanitäre Hilfe in die Ukraine geschickt und Panzer und Haubitzen an den ukrainischen Verbündeten Polen verkauft. Am Sonntag führte Yoon am Rande des G7-Gipfels Gespräche mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und sagte der Ukraine zusätzliche Hilfen zu, darunter Minenräumgeräte und Krankenfahrzeuge, wie das südkoreanische Präsidialamt mitteilte.

Seoul hat sich zwar den internationalen Sanktionen gegen Russland angeschlossen, lehnt Waffenlieferungen an Kiew und in andere Konfliktgebiete aber ab – obwohl Yoon angedeutet hat, dass sich dies ändern könnte. “Aus Sicht der EU wird das Treffen dazu dienen, die neuesten Entwicklungen im Zusammenhang mit der russischen Invasion zu diskutieren und Seoul auch aufzufordern, der Ukraine direkt tödliche Waffen zu liefern”, sagte Ramon Pacheco Pardo, Professor für internationale Beziehungen am Londoner King’s College.

APA/Red.

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