Fünfte österreichische Nachhaltigkeitskonferenz

Der Austrian Sustainability Summit versammelte unterschiedliche Branchenmitglieder.

27.03.2025 14:05
red04
© Sabine Klimpt für Business Circle
Reinhard Karl, Natalie Christof, Gabriela Maria Straka, Peter Sattler, Christian Schäfer und Ralf Mittermayr beim Panel.

Am 20. März 2025 fand in Wien der fünfte, von Business Circle veranstaltete, Austrian Sustainability Summit statt. Eröffnet wurde diese Konferenz von Geschäftsführer (Bereich Legal, Compliance & ESG) Moritz Mirascija und Moderatorin Franziska Graf. Mit über 400 Teilnehmern hat sich die Veranstaltung seit ihrem Start 2020 zu einer Plattform für Nachhaltigkeit in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft entwickelt. Das Ziel war es, zu beweisen, dass wirtschaftlicher Erfolg und ökologische Verantwortung kein Widerspruch sein müssen.

Wirtschaftliche Realität und Chancen

Prof. Gabriel Felbermayr (WIFO) zeichnete ein realistisches Bild der aktuellen Lage. Die österreichische Wirtschaft steckt im dritten Jahr der Rezession – die längste seit dem Zweiten Weltkrieg. Trotz hoher Staatseinnahmen bleibt das Budget defizitär. Positiv ist jedoch, dass die hohe Sparquote 2026 Investitionen ankurbeln könnte. Der Rückgang der CO₂-Emissionen ist jedoch mehr Folge der Krise als nachhaltige Transformation. In Forschung, Innovation und Umweltpatenten entstehen trotzdem neue wirtschaftlich tragfähige Nachhaltigkeitslösungen.

Umwelt, Soziales, Unternehmungsführung 

In einem prominent besetzten Panel diskutierten Vertreter aus Industrie und Finanz über die unternehmerische Realität von ESG (Environmental, Social, Governance). Klar wurde dabei, dass Nachhaltigkeit längst kein „Nice-to-have“ mehr ist – sie beeinflusst Kennzahlen, Geschäftsmodelle und die Attraktivität als Arbeitgeber. Bewusstseinsbildung im Team und gezielte Förderungen sind zentrale Erfolgsfaktoren. Einige Vorträge stellten ESG als Wettbewerbsvorteil in den Fokus. Dabei wurde betonten, wie Aufsichtsräte durch die neue EU-Richtlinie CSRD (eine Richtlinie über die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen) in die Verantwortung genommen werden. Wichtig sei frühe Vorbereitung, klare Kommunikation, glaubwürdige Führung und Integration in die Unternehmensstrategie. Selbst emissionsintensive Branchen wie Bau oder Chemie sehen Chancen im Wandel.

Klimapolitische Perspektiven

Beim Abschlusspanel diskutierten Vertreter von Post, Greenpeace, Caritas und weiteren Organisationen über Ziele, Umsetzungshürden und Gerechtigkeit in der Klimapolitik. Der Konsens ist, dass ein Wandel möglich ist – aber nur mit konkreter Ausrichtung an den Bedürfnissen der Menschen und einer positiven Vision. Der Summit zeigte, dass Nachhaltigkeit keine Pflichtübung ist, sondern eine strategische Chance. Technologie, Zusammenarbeit und Mut zur Veränderung sind die Schlüssel. Jetzt gilt es, die Impulse in die Praxis zu tragen – branchenübergreifend, konkret und entschlossen.

(red)

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