Heer rückt gegen Maul- und Klauenseuche aus

28 Soldaten sind ab Montag im Einsatz an der niederösterreichischen Grenze.

11.04.2025 10:00
red04
© Bundesheer/GUNTER PUSCH
Das Österreichische Bundesheer ist ab Montag im Assistenzeinsatz gegen die Maul- und Klauenseuche.

Wegen aktueller Ausbrüche der Maul- und Klauenseuche (MKS) in der Slowakei und Ungarn wurde in Österreich der Seuchenalarm ausgelöst. Ab Montag, dem 14. April, startet daher ein Assistenzeinsatz des Bundesheeres an zwei Grenzübergängen in Niederösterreich. Insgesamt 28 Soldaten werden in Hohenau (Bezirk Gänserndorf) und Berg (Bezirk Bruck an der Leitha) sogenannte „Seuchenteppiche“ betreuen – spezielle Dekontaminationsmatten, die Fahrzeuge und Personen von möglichen Erregern befreien sollen.

Schutz der Bevölkerung und Landwirtschaft

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner unterstrich in einer Aussendung die Bedeutung des Assistenzeinsatzes: „Der Schutz unserer Bevölkerung und Tiere hat jetzt höchste Priorität. Unsere Soldaten leisten einen unverzichtbaren Beitrag, um die Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche in Österreich zu verhindern und unsere Landwirtschaft zu schützen.“ Für alle, die abseits der Zivilisation leben, ihre Nahrung selbst anbauen oder Tiere halten, ist das eine klare Warnung. Die MKS ist kein Problem der Industrie, sondern kann auch kleine, autarke Gemeinschaften schwer treffen. Bereits am Freitag wurden erste Erkundungstrupps entsendet, um die Lage vor Ort zu analysieren. Die Maßnahme erfolgt auf Antrag des Landes Niederösterreich und soll die regionalen Gesundheitsbehörden beim Seuchenschutz unterstützen.

Bisher Entwarnung für Niederösterreich

Die gute Nachricht: In Niederösterreich wurden bislang keine Infektionen nachgewiesen. Laut der zuständigen Landesrätin Susanne Rosenkranz (FPÖ) sind alle bisherigen Testergebnisse negativ. Auch die am Samstag eingeführten Kontrollen an der slowakischen Grenze verliefen aus Sicht der Polizei ruhig und ohne Verkehrsprobleme. Für alle, die im Grenzgebiet leben oder dort unterwegs sind, heißt es jedoch: erhöhte Wachsamkeit. Wer mit Tieren arbeitet oder regelmäßig in Wäldern und Feldern unterwegs ist, sollte Hygienemaßnahmen ernst nehmen – das gilt auch für Schuhwerk und Kleidung. Beim Betreten und Verlassen bestimmter Zonen können Desinfektionsstationen zur Pflicht werden. Der Kontakt zu Wildtieren sowie das Mitführen von tierischen Produkten sollte vermieden werden.

Gefahr zu Ostern

Um eine Einschleppung der MKS aus Ungarn und der Slowakei zu verhindern, hat die österreichische Regierung bereits im März ein Maßnahmenpaket geschnürt. Drei neue Verordnungen regeln Importverbote für Tiere und tierische Produkte, verschärfte Hygieneregeln und gezielte Grenzkontrollen. Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) warnt besonders vor einer erhöhten Einschleppungsgefahr der MKS rund um Ostern. Rückreisen aus betroffenen Ländern, Ostermärkte oder Urlaubsreisen könnten zur Verbreitung beitragen. Der Minister appelliert, die Hygienevorschriften zu beachten und keine tierischen Produkte aus Risikogebieten mitzubringen.

(PA/red)

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