Mit diesen Tricks im Outback überleben

Nach einer Autopanne im australischen Nirgendwo kämpfte sich eine Urlauberin tagelang zurück in die Zivilisation.

14.07.2025 12:29
Redaktion
© Adobe
Outback

Carolina Wilga wollte eigentlich nur eine Australien-Rundreise machen – Natur, Freiheit, ein bisschen Abenteuer. Doch was sie erlebte, ging weit darüber hinaus. Mitten im Northern Territory, rund 100 Kilometer von der nächsten Siedlung entfernt, versagte ihr Fahrzeug plötzlich den Dienst. Kein Motorgeräusch, kein Schatten weit und breit – und kein Handysignal. „Ich habe sofort gemerkt: Das ist jetzt ernst“, schildert Wilga später.

Wer sich in Australiens Outback begibt, verlässt die gewohnte Infrastruktur. Was auf der Landkarte wie eine befahrbare Route aussieht, kann sich als gnadenloser Hitzeschlauch entpuppen. Temperaturen über 40 Grad, keinerlei Wasserquellen, kaum Verkehr – in solchen Momenten entscheidet Vorbereitung über Leben und Tod.

Das unterschätzte Risiko

Jährlich unterschätzen viele Touristen die Gefahren des australischen Binnenlandes. Die Distanzen sind gewaltig, Tankstellen und Versorgungspunkte spärlich gesät, und im Notfall dauert es mitunter Tage, bis Hilfe eintrifft. „Australien hat fantastische Straßen – aber kaum jemanden, der sie regelmäßig befährt“, sagt ein lokaler Ranger in Alice Springs. Wer hier strandet, ist auf sich allein gestellt.

Carolina Wilga wusste zumindest, dass sie im Wagen bleiben sollte. „Ich hatte zum Glück genug Wasser dabei, einen Hut gegen die Sonne und ein Notizbuch, in dem ich meine Schritte dokumentiert habe.“ Schließlich entschloss sie sich nach zwei Tagen, zu Fuß Hilfe zu holen. Acht Stunden lang marschierte sie durch trockenes Buschland, bis sie auf eine abgelegene Station stieß, wo sie endlich Hilfe fand.

Was im Outback wirklich zählt

Wilgas Erfahrung zeigt: Wer das australische Outback durchqueren möchte, braucht mehr als Abenteuerlust. Die wichtigsten Überlebenstipps für solche Situationen:

  • Nie ohne ausreichenden Wasservorrat losfahren. Mindestens 5 Liter pro Person und Tag – besser mehr.
  • Immer jemanden über die Route informieren. Familie, Unterkunft oder lokale Ranger sollten wissen, wohin man fährt.
  • Fahrzeug nie verlassen, solange Hoffnung auf Hilfe besteht. Es bietet Schatten, Schutz und Sichtbarkeit.
  • GPS-Tracker oder Notfallgerät mit Satellitenverbindung mitführen. Im Outback gibt es oft stundenlang kein Handynetz.
  • Sich mit der Route, den Gegebenheiten und dem Wetter vertraut machen. Auch plötzliche Wetterumschwünge können gefährlich werden.

Zurück in der Zivilisation

Für Carolina Wilga endete das Abenteuer gut. Nach ihrer Rückkehr warnte sie öffentlich vor Leichtsinn: „Ich hatte Glück. Aber das sollte niemand brauchen.“ Ihr Fall hat seither viele Diskussionen ausgelöst – über Sicherheit im Tourismus, über Selbstverantwortung und über die Faszination eines Landes, das manchmal erbarmungslos sein kann. Denn im Outback gilt: Wer überleben will, muss wissen, wie.

(red)

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