Österreichs Lebensmittelverschwendung

Monatlich landen 5,3 Millionen Kilogramm an Lebensmittel im Müll - oekoreich fordert gesetzliches Wegwerf-Verbot

Check-List Redaktion

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Seit einiger Zeit kursieren zunehmend Fotos von überfüllten Mülltonnen im Netz. Diese sollen auf das Ausmaß der Lebensmittelverschwendung in Supermärkten hinweisen. Bislang fehlten jedoch verlässliche Zahlen – das hat sich nun geändert. Wie das Klimaministerium berichtet, landen 5,3 Millionen Kilogramm an Lebensmitteln jeden Monat im Müll. Und verantwortlich dafür sollen, so die Initiative oekoreich, allein “eine Handvoll Konzerne” sein. 

Ihr Abfall entspreche bald 10 Prozent der gesamten Lebensmittelverschwendung in Österreich und verdeutlicht das Ausmaß des Problems. Nur ein Bruchteil der überschüssigen Lebensmittel wird gespendet, wobei NGOs oft in einer Bittsteller-Position sind und “hoffen müssen, dass die milliardenschweren Händler sich gnädig zeigen”. Laut oekoreich eine unhaltbare Situation, die jetzt eine gesetzliche Änderung – wie in Italien und Frankreich bereits umgesetzt – verlangt:

Bohrn Mena, Sprecher der Initiative, betont: „Die Verantwortungslosigkeit der Konzerne muss Konsequenzen haben. Es ist inakzeptabel, dass Supermärkte Lebensmittel verschwenden, während immer mehr Menschen sich das Essen nicht leisten können. Freiwilligkeit reicht nicht aus – die Regierung muss handeln. Andere Länder wie Italien, Frankreich oder Tschechien zeigen, dass es möglich ist. Supermärkte müssen dazu verpflichtet werden, ihre überschüssigen Lebensmittel zu spenden.

Es ist dringend erforderlich, die Verantwortung der Konzerne zu unterstreichen und Maßnahmen zu ergreifen, um diese Fehlentwicklungen des Marktes zu korrigieren. Die Regierungsparteien sind daher aufgefordert, auf Grundlage des neuen Berichts schnellstmöglich entsprechende Maßnahmen zu ergreifen – und das noch vor den nächsten Wahlen, so Bohrn Mena abschließend.

Oekoreich

Oekoreich ist eine Initiative der gemeinnützigen Bundesstiftung COMÚN, und zielt darauf ab, Ökologie und Nachhaltigkeit im gesamten deutschsprachigen Raum zu fördern. Sie fungiert als Bewegung und Medium und strebt die Stärkung des gesellschaftlichen Bewusstseins für die enge Verbundenheit von Lebewesen, Lebensmitteln und Lebensräumen an. Durch den Dialog zwischen verschiedenen Akteuren soll der Schutz von Menschen, Tieren und Umwelt unterstützt, die kleinbäuerliche Landwirtschaft gefördert und nachhaltiger Konsum vorangetrieben werden. 

Die Initiative baut auf dem erfolgreichen Tierschutzvolksbegehren auf, das im Januar 2021 von über 416.000 Menschen in Österreich unterstützt wurde.

APA/Red.

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