Photovoltaikanlage des Happel-Stadions fertig
Die Sonnenstromanlage am Dach des Ernst-Happel-Stadions wurde schneller als geplant montiert.

Sportstadtrat Peter Hacker und NEOS Wien Sportsprecher Markus Ornig befestigten in über 20 Metern Höhe das letzte von mehr als 9.000 Modulen. Jene sollen nun 3.880 MWh Sonnenstrom pro Jahr erzeugen. Dies entspricht der Jahresverbrauchsmenge von 1.100 Haushalten – also mehr als das Stadion an Strom verbraucht.
Symbol für Klimaschutz
Mit der PV-Anlage am Dach und der Geothermie unter den erneuerten Trainingsplätzen – 270 Erdbohrungen in 150 Metern Tiefe sowie Erdkollektoren auf einer Fläche von 25.000 Kubikmetern – ist die Basis für das emissionsfreie Stadion gelegt. In Zusammenarbeit mit Wien Energie und Wiener Netzen wird die Sonnenstromanlage nun komplett verkabelt und die erzeugte Energie ins bestehende Stadionnetz eingeführt. Dies wird bis Ende 2025 abgeschlossen. Es ist geplant, die überschüssige Energie aus dem Stadion zum benachbarten Stadionbad zu leiten. „Dass ein denkmalgeschütztes Stadiondach zum Symbol für Klimaschutz und Energieinnovation wird – das hätte vor wenigen Jahren kaum jemand für möglich gehalten. Bald ist es Realität”, kommentiert Ornig.
Frühzeitige Fertigstellung
Aufgrund des zusätzlichen Länderspiels des ÖFB-Teams gegen Serbien musste die Montage schneller erledigt werden als zunächst geplant. „Ich bin beeindruckt, wie schnell und präzise die Montage abgeschlossen wurde”, lobt Hacker. Die Fertigstellung erfolgte trotz Erschwernissen wie Industrieschnee, niedrigen Nachttemperaturen in Kombination mit hoher Luftfeuchtigkeit und mehreren Phasen mit stärkerem Wind, welche für tagelange Arbeitsunterbrechungen sorgten.
Die Stadt Wien hat kürzlich ein weiteres Ziel frühzeitig erreicht. Die für Ende 2025 geplante Sonnenstrom-Leistung von 250 MWp wurden schon jetzt erreicht. Wien hat somit ihre Sonnenstrom-Leistung in weniger als fünf Jahren mehr als verfünffacht und vermeidet damit mehr als 57.000 Tonnen CO2 pro Jahr.
Digitale Planung
Die Planung der Sonnenstromanlage erfolgte anhand eines digitalen 3D-Modells des Stadions. Die benötigten 9.300 Module, 80.000 Trapezschienen, über 5.000 PV-Optimierer und andere Bestandteile wurden bereits Ende November geliefert und im Innenraum des Stadions gelagert. Die weiteren Planungen sehen ein mit Wärmepumpen und Speichern ausgestattetes Netzwerk vor.
(PA/red)