Energie aus Luftströmungen und Styropor-Folie
Nachhaltige Energiegewinnung ist das Gebot der Stunde. Mit Styropor haben australische und lettische Forscher einen Schritt nach Vorne gemacht.
Umweltbelastende Kunststoffe, wie beispielsweise Styropor – auch bekannt als Polysryrol – haben sich weltweit als Verpackungsmaterial durchgesetzt. Sie sind leicht und schützen vor allem empfindliche Geräte bei Transporten vor Erschütterung. Jedoch rentiert sich das Recycling kaum. Das Material landet weitestgehend auf Deponien oder wird verbrannt. Laut der australische Regierung wird nur ein Prozent des verwendeten Styropors recycelt.
Das ist für die Umwelt eine Katastrophe, denn: Styropor braucht Jahrhunderte, bis es sich zersetzt. Forscher der RMIT University in Australien sowie der Technischen Universität Riga in Lettland meinen, nun einen Weg gefunden zu haben, mit dem das Material Styropor zur Energiegewinnung beitragen kann. Mithilfe einer „Elektrospinne“ könnten laut den Forschern hauchdünne Folien hergestellt werden, welche in Luftströmen von beispielsweise Belüftungsanlagen von Parkhäusern und Tunneln platziert werden.
Turbulente Erfindung
Durch die statische Aufladung können diese sogenannten triboelektrischen Generatoren (TENG) eine ein Quadratmeter große Folie pro Tag 1,8 Wattstunden erzeigen. „Die turbulente Abluft von Klimaanlagen kann deren Stromverbrauch um bis zu fünf Prozent senken und letztlich den CO2-Fußabdruck des Systems verringern“, erklärt Entwicklungsleiter Peter Sherrell.
Laut den Forschern sind solche Folien extrem langlebig und können bis zu 500 Jahre zur Stromerzeugung genutzt werden – ebenso lange, wie Styropor auf einer Deponie für die Zersetzung benötigt. Zusätzlich sind auch Einsätze mit unregelmäßigen Luftströmungen denkbar, etwa in Gebäuden, in denen Passanten allein durch ihre Bewegung Turbulenzen erzeugen.
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