Wien forscht am Wassersystem der Zukunft

KI-gestützte Prognosen sollen die Trinkwasserversorgung gegen Klimaextreme wie Dürre oder Starkregen absichern.

20.05.2025 11:34
Redaktion
© Enjoythesoup
Renaturierung des Liesingbaches

Mehr Menschen, mehr Hitzetage, mehr Unsicherheit: Die Stadt Wien bereitet sich auf eine Zukunft vor, in der Trinkwasser zu einem noch sensibleren Gut wird. Prognosen zeigen, dass der Bedarf durch das Bevölkerungswachstum und den Klimawandel deutlich steigen wird. Gleichzeitig drohen Quellgebiete durch Dürre oder Starkregen instabil zu werden. Die Stadt Wien reagiert – nicht nur mit dem Ausbau der Infrastruktur, sondern auch mit Wissenschaft und Digitalisierung.

KI sagt Wasserqualität voraus

Gemeinsam mit dem Interuniversitären Kooperationszentrum Water & Health erforscht Wiener Wasser moderne Methoden zur Analyse und Vorhersage der Wasserqualität. Eine zentrale Rolle spielt dabei Künstliche Intelligenz. Ein eigens entwickeltes Prognosemodell soll künftig in Echtzeit erkennen, welche Quelle wann am besten genutzt werden kann, um Versorgungssicherheit und Qualität zu gewährleisten.

Symposium zur Forschungskooperation Stadt Wien und ICC Water&Health | © Wiener Wasser/Zinner

Durch Langzeitdaten aus dem Quellgebiet lernt das KI-System, auf lokale Wetterereignisse zu reagieren – und so frühzeitig Entscheidungen im Wassermanagement zu unterstützen. Das hilft insbesondere in Zeiten von Hitze oder Extremwetterlagen, wenn sich Verbrauch, Bedarf und Verfügbarkeit rasch verändern können.

Vom Regentropfen bis zum Wasserhahn

Die aktuelle Forschungskooperation ViWa2020+ ist auf acht Jahre angelegt und umfasst ein Netzwerk aus TU Wien, MedUni Wien, Karl Landsteiner Privatuniversität und der Stadt Wien. Ziel ist es, das gesamte Wassersystem von der Quelle bis zum Konsum zu erfassen, zu verstehen und zu optimieren. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse fließen direkt in die betriebliche Praxis ein – ein europaweit beachtetes Modellprojekt.

„Wien setzt damit auf ein Managementsystem, das ressourcenorientiert, vorausschauend und krisenfest ist“, sagt Prof. Andreas Farnleitner, einer der Leiter der Kooperation. „Die Forschung hilft dabei, künftige Risiken früh zu erkennen, statt später mit Notmaßnahmen zu reagieren.“

Wasser als Survival-Elixier

Trinkwasser ist die unsichtbare Grundlage jeder funktionierenden Stadt – und in Zeiten von Klimastress auch ein entscheidender Survival-Faktor. Mit der Kombination aus Datenanalyse, Prognosemodellen und hochwertiger Infrastruktur zeigt Wien, wie Vorsorge auf höchstem Niveau aussehen kann.

(red)

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