Windkraft-Erzeuger fordern höhere Marktprämien

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Check-List Redaktion

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IG Windkraft: Investitionen in Windprojekte in Europa 2022 um 59 Prozent eingebrochen – Produktionskosten für Windkraftanlagen laut Branchenverband drastisch gestiegen.

Die österreichischen Windkraft-Erzeuger fordern eine Anpassung der Marktprämien in Österreich, damit angesichts der gestiegenen Produktionskosten für Windkraftanlagen die bereits genehmigten Projekte umgesetzt werden. Im vergangenen Jahr seien die Investitionen in neue Windprojekte in Europa um 59 Prozent eingebrochen, verweist die IG Windkraft auf einen Report des europäischen Branchenverbandes WindEurope.

“Die gestiegenen Kosten müssen jetzt auch ihren Niederschlag in der Marktprämie finden”, fordert der Geschäftsführer der IG Windkraft, Stefan Moidl. “Sonst werden die in Österreich bereits genehmigten Windprojekte mit einer Leistung von 550 MW zurückgestellt und können nicht errichtet werden.” Die Marktprämie soll die Differenz zwischen den Produktionskosten von Strom aus erneuerbaren Quellen und dem durchschnittlichen Marktpreis für Strom ausgleichen. 

Laut WindEurope sind die Investitionen in Europa 2022 mit 17 Mrd. Euro um 59 Prozent eingebrochen. Mit 14,8 Mrd. Euro wurden 87 Prozent dieser Investitionen in der EU getätigt. 2021 waren noch 41 Mrd. Euro in europäische Windprojekte investiert worden. Letztes Jahr wurden nach Angaben der Windkraft-Erzeuger 16 GW an Windkraft-Leistung in der EU ausgebaut. “Die EU muss jedes Jahr 31 GW an neuen Windkraftanlagen bauen, um ihre Ziele für 2030 zu erreichen”, wird WindEurope-Geschäftsführer Giles Dickson zitiert. “Gleichzeitig sind die Aufträge für Windräder rückläufig und die EU baut nur halb so viele neue Anlagen, wie sie benötigt.” Die Produktionskosten für eine Windkraftanlage in Europa seien in den letzten zwei Jahren um bis zu 40 Prozent gestiegen, sagt der europäische Branchenverband.

Moidl verweist darauf, dass die Ausschreibungen in Österreich bisher nur zur Hälfte ausgeschöpft worden seien. Derzeit seien rund 550 MW Windkraftleistung fertig genehmigt und könnten in die Umsetzung gehen, wenn die Förderbedingungen dies zulassen würden. “Hier braucht es dringend eine Anpassung bei den Marktprämien, ähnlich wie dies in Deutschland oder anderen Ländern bereits erfolgt ist.”

APA/Red.

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