Windkraftprojekt in OÖ am Start
Mit dem Projekt in Sandl könnte die Produktion im Bundesland versechsfacht werden.
Ein großes Windkraft-Projekt hat in Oberösterreich Unterlagen für die UVP eingereicht: Wie die Oberösterreichischen Nachrichten (OÖN) berichteten, soll das private 250-Millionen-Euro-Projekt in der Mühlviertler Gemeinde Sandl 22 Windräder mit einer Gesamtleistung von 160 Megawatt (MW) umfassen. Laut Umweltressort könnte damit die derzeit erzeugte Windenergie im Bundesland, das sich bisher gegen den Ausbau der Windkraft gestemmt hat, versechsfacht werden.
Die Betreiber wollen die Windräder demnach nordöstlich des Ortskerns in den Wäldern nahe der tschechischen Grenze errichten. Der damit erzeugte Windstrom solle über eine Erdkabelleitung abtransportiert werden und rund 125.000 Haushalte versorgen. Die leistungsstarken Windräder (7,2 MW) haben eine Nabenhöhe von 199 Metern, die Rotorblätter ragen, so die Planungen, 285 Meter in den Himmel, schreiben die OÖN.
Eine der windreichsten Gegenden Oberösterreichs
Aus dem Büro von Umweltlandesrat Stefan Kaineder (Grüne) wurde bestätigt, dass das Projekt eingereicht wurde. „Das nordöstliche Mühlviertel gehört zu den windreichsten Gegenden Oberösterreichs – diese natürlichen Bedingungen müssen wir nutzen“, signalisierte er Wohlwollen. „Mit dem Projekt ‚Windenergie Sandl‘ können wir jährlich bis zu 0,5 TWh sauberen Strom erzeugen und damit einen wichtigen Beitrag für unsere Klimaziele und die regionale Energieversorgung leisten“, so Kaineder.
„In keinem anderen Gebiet in Oberösterreich gibt es diese einzigartige Kombination aus Windstärke und dünner Besiedelung. Wir haben bis zu 1.500 Meter Abstand bis zur nächsten Besiedelung. Das macht Sandl ideal“, beschreibt Philipp Wieser, Sprecher der Betreibergesellschaft Windenergie Sandl, gegenüber den OÖN den Standort. Hinter dem Projekt stehen zwei Familien, die mithilfe von Banken 250 Mio. Euro in den Windpark samt Erdkabel stecken wollen.
Derzeit nur 31 Windräder im Bundesland
Derzeit verfügt das ganze Bundesland insgesamt nur über 31 Windräder. Im Regierungsprogramm von Schwarz-Blau heißt es zum Thema Windkraftausbau, dass man nur „Leistungssteigerung durch Repowering-Investitionen in bestehende Windkraftanlagen sowie naturschutzverträgliche Erweiterung bestehender Windkraftanlagen durch neue, leistungsstarke Windräder“ anstrebe. Die IG Windkraft sieht hingegen Potenzial für 200 Windkrafträder in den kommenden zehn Jahren im Bundesland. Das Projektgebiet Sandl befindet sich in der – nahezu das gesamte Bundesland umfassenden – Ausschlusszone des Oberösterreichischen Windkraft-Masterplans, was allerdings rechtlich nicht verbindlich ist.
apa
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