Verkauf von Klimaanlagen in Österreich auf Rekordniveau
Aufgrund des Hitzesommers wurde heuer mehr Geld für Klimasplitgeräte ausgegeben.
Klimaanlagen bieten in heißen Sommermonaten eine zuverlässige und schnelle Möglichkeit, die Raumtemperatur auf ein angenehmes Niveau zu senken. Insbesondere in Städten, wo es durch den urbanen Wärmeinseleffekt oft wärmer ist, sorgen sie für Erleichterung. Der vergangene Sommer 2024 ist als einer der heißesten in Österreichs Messgeschichte eingegangen. Das hat auch die Nachfrage nach Klimaanlagen in die Höhe getrieben. Die Umsätze der Branche legten heuer um 38 Prozent auf 73,5 Mio. Euro zu, teilte der Marktforscher Branchenradar am Mittwoch mit.
Schutz vor gesundheitlichen Risiken
Extreme Hitze kann gesundheitsschädlich sein, insbesondere für Risikogruppen wie ältere Menschen oder solche mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Klimaanlagen können Hitzschläge und Dehydrierung verhindern. Insgesamt wurden heuer 48.000 sogenannte “Klimasplitgeräte”, also fest verbaute Klimaanlagen mit einer Außeneinheit, in Österreich verkauft, das waren um 12.300 mehr als im Vorjahr. Zuwächse habe es in allen Gebäudetypen gegeben, mehr als die Hälfte der Geräte sei jedoch im Wohnungssektor installiert worden.
Hitzebelastung an Hitzetagen
Im Tiefland war der vergangene Sommer Auswertungen von Geosphere zufolge der wärmste der 258-jährigen Messgeschichte, auf den Bergen der zweitwärmste. In den Landeshauptstädten habe sich die Anzahl der Hitzetage (mit mindestens 30 Grad) im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 1991-2020 verdoppelt, gegenüber 1961-1990 sogar verdrei- bis vervierfacht, hieß es in einer Aussendung bereits Ende August. Der Sommer 2024 habe damit den Trend zu einem immer wärmeren Klima bestätigt.
Die Hitze in Städten ergibt sich durch die dichte Verbauung, weitläufige Bodenversiegelung und wenig Grün. Asphalt, Beton, Metall und Glas und andere Oberflächen speichern Wärme tagsüber und verhindern so die nächtliche Abkühlung. Klimaanlagen halten zwar die Wohnung kühl, verlagern das Problem dabei aber nur nach draußen, denn ihre Abwärme lässt die Städte zusätzlich schwitzen. In die Kritik geraten Klimaanlagen auch immer wieder aufgrund der darin eingesetzten klimaschädlichen Kältemittel.
Klimaanlagen in Wohnungen
Klimaanlagen benötigen viel Strom, was nicht nur zu hohen Betriebskosten führt, sondern auch die CO₂-Bilanz belastet. Der Einsatz fossiler Energiequellen für den Betrieb solcher Anlagen verschärft das Problem des Klimawandels. Obwohl moderne Geräte zunehmend umweltfreundlichere Kältemittel verwenden, enthalten viele Anlagen noch umweltbedenkliche Stoffe. Darunter sind Substanzen, die bei Freisetzung die Ozonschicht schädigen oder zum Treibhauseffekt beitragen.
Die Installation einer Klimaanlage fällt relativ teuer aus, insbesondere bei nachträglich eingebauten Systemen. Zudem erfordert die regelmäßige Wartung zusätzliche Kosten. Viele Geräte, insbesondere mobile Klimaanlagen, verursachen hörbare Geräusche, die im Alltag störend wirken können. Auch die Außengeräte von Split-Systemen können eine Lärmbelastung darstellen und Nachbarn zur Weißglut bringen.
Alternativen zu Klimaanlagen
Effiziente Sonnenschutzmaßnahmen, natürliche Lüftungskonzepte oder bauliche Verbesserungen wie Wärmedämmung können eine nachhaltige Alternative sein, die langfristig günstiger und umweltfreundlicher ist.
(APA/red)