Wasserspeicher der Superlative vor Großausbau
In Neusiedl am Steinfeld entsteht der größte geschlossene Trinkwasserspeicher der Welt mit Platz für 1 Mrd. Liter.

Während anderswo Wolkenkratzer gebaut und Höhenrekorde gefeiert werden, gräbt Wien in die Tiefe. Genauer gesagt: Die Stadt erweitert in Neusiedl am Steinfeld (Niederösterreich) den wohl größten geschlossenen Trinkwasserspeicher der Welt. Bis 2028 soll das Bauprojekt rund 800 Millionen Liter Wasser fassen können – und nach der zweiten Ausbauphase ab 2029 die gewaltige Marke von einer Milliarde Litern erreichen. Ein beachtlicher Plan für eine Ressource, die scheinbar immer kostbarer wird.

Technik trifft auf Natur
Während 35.000 Kubikmeter Beton und 5.400 Tonnen Stahl in Niederösterreich verbaut werden, bleibt Wien grün. Aber auch Niederösterreich: Nach Fertigstellung wird die Oberfläche der Wasserkammern begrünt. Die Botschaft liegt glasklar im Wasser: Hightech und Nachhaltigkeit gehen Hand in Hand – und das mit einem Budget, das allein für die erste Etappe bei 98 Millionen Euro liegt.
Ein Projekt mit Weitblick
Der neue Speicher ist Teil der langfristigen Strategie „Wiener Wasser 2050“, die die Versorgungssicherheit der Stadt für kommende Generationen sicherstellen soll. Bürgermeister Michael Ludwig betonte bei einem Besuch der Baustelle: „Die Versorgungssicherheit der Wienerinnen und Wiener hat für mich oberste Priorität. Wir handeln mit Weitblick und übernehmen Verantwortung.“ Mit dem Ausbau wird Wien künftig in insgesamt 31 Wasserbehältern rund zwei Milliarden Liter Trinkwasser speichern können.
Erweiterung in zwei Phasen
Die Arbeiten an der Anlage in Neusiedl erfolgen in zwei Etappen. Bis Ende 2028 wird das bestehende Fassungsvermögen von 600 Millionen Litern um zwei zusätzliche Wasserkammern erweitert, die weitere 200 Millionen Liter aufnehmen können. Ab 2029 folgen zwei weitere Kammern sowie die Sanierung der älteren Bereiche.
Technische Meisterleistung
Bereits seit den 1950er Jahren ist der Speicher in Neusiedl am Steinfeld Teil der ersten Wiener Hochquellenleitung. Das Gefälle sorgt dafür, dass das Wasser ohne Pumpen direkt bis in die Hauptstadt fließen kann – ein Paradebeispiel für ressourcenschonende Technik. Die Erweiterung dieses Systems ist nicht nur eine Investition in die Infrastruktur, sondern auch ein Zeichen für die wachsende Bedeutung von Wasser als Lebensgrundlage, Löschmittel und Handelsgut.
(APA(red)