Brandschutz beginnt mit Eigenverantwortung
Die Kampagne „Brandsicher statt brandgefährlich“ stellt eine Reihe von Maßnahmen fürs Eigenheim vor.

Ein Brand zu Hause ist der Albtraum vieler Menschen – doch die meisten Wohnungsbrände wären vermeidbar, wenn einfache Vorsorgemaßnahmen eingehalten würden. Genau hier setzt die neue Kampagne „Brandsicher statt brandgefährlich“ der Brandverhütungsstelle Oberösterreich (BVS Oö.) und der Feuerwehr-Landesrätin Michaela Langer-Weninger an. Das Ziel: Oberösterreicher für potenzielle Brandrisiken zu sensibilisieren und sie zu eigenverantwortlichem Brandschutz zu motivieren.
„Zu Hause ist jener Ort, an dem man sich am sichersten fühlt – doch ist das Risiko, genau hier mit einem Brand konfrontiert zu werden, am höchsten“, erklärt Günther Schwabegger, Sprecher der BVS Oö.

Brände in Privathaushalten
Die Statistik ist alarmierend: 90 % der Brandereignisse mit Todesfolgen ereignen sich in privaten Wohnhäusern oder Wohnungen. Allein in Oberösterreich gibt es jährlich durchschnittlich 45 Gebäudebrände, bei denen tragischerweise 48 Menschen ihr Leben verlieren. Besonders ältere Menschen sind gefährdet – der Altersdurchschnitt der Opfer beträgt 63 Jahre.
Hauptursachen für Wohnungsbrände sind elektrische Defekte, offenes Feuer, Kochen und Heizen. Die meisten Opfer sterben an einer Rauchgasvergiftung, was die Bedeutung von Frühwarnsystemen wie Rauchmeldern unterstreicht.
Sicherheitsmaßnahmen
Langer-Weninger betont: „Mit geringem Aufwand kann jede:r dazu beitragen, Brände zu vermeiden und Menschenleben zu retten.“ Die Kampagne stellt eine Reihe von Maßnahmen vor, die den Brandschutz im Eigenheim erhöhen sollen.
1. Rauchwarnmelder installieren
Ein Rauchwarnmelder kann Leben retten, indem er frühzeitig vor gefährlichem Rauchgas warnt. Bereits ein Rauchmelder pro Etage erhöht die Sicherheit erheblich. Rauchwarnmelder sind in Neubauten seit 2013 verpflichtend, für ältere Gebäude empfiehlt die BVS Oö. die nachträgliche Installation in Eigenverantwortung.
2. Feuerlöscher griffbereit halten
Ein Feuerlöscher ist die beste Erste-Löschhilfe. Für den Haushalt eignen sich Pulver- oder Schaumlöscher. Wichtig ist die regelmäßige Wartung alle zwei Jahre sowie die Schulung im Umgang mit dem Gerät.
3. Elektrische Geräte überprüfen
Defekte Kabel und überlastete Steckdosen sind häufige Brandursachen. Sicherheitsschalter und die Überprüfung der Elektrik – etwa zweimal jährlich – bieten zusätzlichen Schutz.
Novelle im Oö. Feuer- und Gefahrenpolizeigesetz
Seit der Novelle des Feuer- und Gefahrenpolizeigesetzes ist die feuerpolizeiliche Überprüfung für Einfamilien- und Reihenhäuser entfallen, um Verwaltungskosten zu senken und die Privatsphäre zu wahren. Dies bedeutet jedoch, dass Eigenverantwortung noch stärker gefragt ist. „Ich bitte die Bürgerinnen und Bürger, diese Eigenverantwortung wahrzunehmen“, so Langer-Weninger. Unterstützung bietet die BVS Oö. mit umfangreichen Informationsmaterialien und Schulungen.
Für Mehrparteienhäuser und Hochhäuser bleibt die regelmäßige Überprüfung bestehen. Hier werden Fluchtwege kontrolliert und potenzielle Gefahrenquellen regelmäßig beseitigt.
Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung
Neben der Vermeidung von Tragödien hat vorbeugender Brandschutz auch einen nachhaltigen Aspekt. Ein kleiner Brand kann nicht nur Menschenleben gefährden, sondern auch massive Ressourcenverschwendung verursachen – sei es durch Löschwasser, den Einsatz von Rettungskräften oder den Materialverlust bei Gebäudeschäden. Mit einfachen Maßnahmen wie Rauchmeldern und Feuerlöschern lassen sich diese Risiken deutlich reduzieren.
Eigenverantwortung ist der Schlüssel
„Brandschutz beginnt im eigenen Zuhause“, fasst Günther Schwabegger zusammen. Die Kampagne „Brandsicher statt brandgefährlich“ soll die Menschen in Oberösterreich dabei unterstützen, ihre eigenen vier Wände sicherer zu machen – durch präventive Maßnahmen, regelmäßige Kontrollen und die Bereitschaft, sich mit potenziellen Gefahren auseinanderzusetzen. Denn am Ende gilt: Schon kleine Maßnahmen können große Wirkung haben – und Leben retten.
(PA/red)