Amazon testet Fahrer als Lebensretter

Mitarbeiter bekommen Erste-Hilfe-Kurs und Defibrillator, um im Notfall vor der Rettung eingreifen zu können.

11.04.2025 9:54
Redaktion
© Adobe
Ersthelfer im Defibrillator

Amazon hat in Europa getestet, ob Lieferfahrer als Ersthelfer bei Herzstillstand hilfreich sein können. An dem Pilotprojekt in Amsterdam, London und Bologna nahmen mehr als 100 Fahrer teil, wie Amazon nach einem Bericht des Finanzdienstes Bloomberg bestätigte. Dabei wurden die Wagen mit Defibrillatoren ausgestattet, die einen gestörten Herzrhythmus mit Stromstößen normalisieren. Jetzt werde das “Feedback ausgewertet”, teilte der Konzern mit.

Stromstöße auf Bestellung

Mehrere Fahrer seien während des Tests nach App-Alarmmeldungen bei Notfällen eingetroffen – dort seien aber bereits Rettungskräfte im Einsatz gewesen. Bloomberg berichtete unter Berufung auf Amazon-Unterlagen, der Versuch mit dem Namen “Project Pulse” sei zunächst im November 2023 in Amsterdam gestartet. Freiwillige unter den Fahrern hätten einen Erste-Hilfe-Kurs bekommen, der auch die Bedienung der Defibrillatoren beinhaltete.

Amazon-Fahrer können schneller sein als Rettungsdienste

Amazon-Fahrer sind über den Tag quer durch die Städte unterwegs. Die Unterlagen enthielten dem Bericht zufolge eine Studie des Medizintechnik-Anbieters Philips, wonach Fahrer aus einer Flotte von 50 Wagen mit Defibrillatoren an Bord in einem nördlichen Bezirk von Seattle im Schnitt mehr als eine Minute schneller als Rettungsdienste bei Notfällen eintreffen könnten. Bloomberg verwies auf Statistik vom amerikanischen Roten Kreuz, wonach sich 70 Prozent der Herzstillstände in Wohngebieten ereigneten.

Amazon selbst habe geschätzt, dass für weniger als 17 Millionen Dollar (rund 15 Millionen Euro) im ersten Jahr eines solchen Programms 15 Prozent der Lieferfahrer im Zustell-Netzwerk des Konzerns ausgerüstet werden könnten, hieß es in dem Bericht.

(APA/red)

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