Stromhunger der KI zapft globale Reserven an
Millionen Rechenzentren für Chatbots, Bilder und Co. werden zur verdeckten Gefahr für Energieversorgung.

Eine Frage an die KI – und irgendwo auf der Welt arbeiten riesige Rechenzentren auf Hochtouren. Anwendungen wie ChatGPT, Bildgeneratoren oder Übersetzungstools verbrauchen immense Mengen Strom. Was viele nicht wissen: Jeder Prompt, jede Antwort, jedes generierte Bild kostet Energie. Viel Energie. Das Gute daran: Wer die richtigen Fragen stellt, bekommt im Gegenzug oft erstaunlich gute Antworten. Das Problem: Die KI hält uns bei Laune – manchmal mit Halbwahrheiten, manchmal mit glatter Erfindung. Sie ist kein Wahrheitsministerium, aber sie spielt es gelegentlich ganz überzeugend.
Eine KI-Antwort = eine Minute Backofen
Ein einziger KI-Prompt verbraucht im Schnitt zwischen 2 und 4 Wattsekunden – klingt wenig. Doch bei Milliarden Anfragen täglich summiert sich das zu Gigawattstunden, vergleichbar mit dem Energieverbrauch ganzer Städte. Eine Studie der Universität von Massachusetts schätzt: Das Trainieren eines großen KI-Modells braucht so viel Strom wie fünf Autos über ihre gesamte Lebensdauer verbrauchen – inklusive Benzin.
Wenn du eine KI aufforderst, ein Bild zu malen, zieht das so viel Strom wie dein Backrohr in einer Minute. Und das hunderttausendfach pro Stunde, weltweit.
Serverparks fressen den Strom – und das Wasser
Moderne Rechenzentren verbrauchen mehrere Millionen Liter Wasser täglich – nicht nur für Kühlung, sondern auch für die Reinigung der Anlagen. In Regionen wie Arizona, wo Wasser knapp ist, kommt es bereits zu Zielkonflikten zwischen Rechenzentren und Bevölkerung. Auch in Europa wird diskutiert, ob KI-Infrastruktur in Trockenregionen überhaupt noch sinnvoll betrieben werden kann.
Der nächste Stromfresser kommt per App
Der Boom von KI-Tools ist erst am Anfang:
- KI-gestützte Assistenzsysteme in Autos
- Echtzeit-Bildbearbeitung auf Smartphones
- permanente Spracherkennung in Geräten
Was bequem klingt, ist eine tickende Energiezeitbombe. Denn selbst wenn die Anwendungen lokal ablaufen, brauchen sie Netzanbindung – und damit Serverleistung. Immer. Rund um die Uhr.
Wer zieht den Stecker?
Während Europa über Strompreise, Netzausbau und Blackout-Szenarien diskutiert, wächst im Hintergrund ein digitales System heran, das nie schläft und immer Energie frisst. Künstliche Intelligenz braucht nicht viel – sie braucht ständig.
Wer heute einen Generator besitzt, denkt vielleicht an Kühlschrank oder Licht. Doch in Zukunft könnte man sich fragen: Will ich Licht, oder eine KI, die mir erklärt, wie man ohne Licht klarkommt?
(red)
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