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Wenn der Magen knurrt

Die Versorgung mit Wasser und Lebensmitteln gehört zu den wichtigsten Problemen in Krisenfällen. Die Zivilschutzverbände raten allen Bürgern, für zwei Wochen Notvorräte zu haben.

13.06.2024 13:44
Redaktion
© ÖZSV

Konserven, Nudeln und Klopapier ausverkauft!“ Solche Schilder waren im Frühjahr 2020 gar nicht selten in den Schaufenstern der Supermärkte zu sehen. Es ist der große Luxus unserer globalisierten Industriegesellschaft, dass frische Lebensmittel praktisch immer verfügbar sind. Man hat es – anscheinend – nicht mehr nötig, für mehr als ein, zwei Tage Nahrungsmittel im Haus zu haben. Und deswegen führte die Angst vor einem Lockdown zu ­panikartigen Hamsterkäufen. Wer dagegen einen Lebensmittelvorrat hatte, konnte ziemlich gelassen bleiben.

Die Zivilschutzverbände raten dazu, dass jeder Haushalt über einen Notvorrat verfügt. In Österreich wird empfohlen, sich für 14 Tage mit Vorräten einzudecken. Dazu gibt es verschiedene Checklisten für den Notvorrat. Das sind aber nur Beispiele – die Antwort auf die Frage, was man einlagern sollte, richtet sich nach vier verschiedenen Faktoren.

Besondere Notwendigkeiten: Natürlich muss man entsprechend planen, wenn Diabetiker oder Allergiker in der Familie sind. Wenn man Kleinkinder hat, muss genug Babynahrung bevorratet sein. Und wenn man Haustiere hat, müssen natürlich auch für mindestens zwei Wochen Tiernahrung und der Mehrbedarf an Wasser eingelagert werden.

Sonderfälle: Haustiere müssen bei der Planung natürlich auch bedacht werden // © ÖZSV

Eigene Essgewohnheiten: Man sollte nichts bevorraten, was einem nicht schmeckt. Wenn die Kinder morgens nur Marmelade oder Nutella auf dem Brot essen, hat es keinen Sinn, massenhaft Dosenwurst zu kaufen, und als Vegetarier bevorratet man kein Corned Beef. 

Einkaufsliste

Eignung für Notkocher: Bei einem Blackout funktioniert auch der E-Herd nicht mehr. Und nicht jeder hat dann einen mehrflammigen Camping-Kocher de Luxe zur Verfügung. Reis ist zwar sehr lange haltbar, muss aber auch mit viel Wasser entsprechend lange gekocht werden. Dagegen lassen sich Instant-China-Nudeln einfach mit ein wenig heißem Wasser auf­gießen. Und Ravioli aus der Dose können ohne zusätz­liches Wasser und notfalls auch kalt gegessen werden.

Kein Problem: Trockenfrüchte, Reis, Haferflocken, Nudeln & Co. halten sich bei Zimmertemperatur sehr lange // © pixelio.de

Haltbarkeit der Lebensmittel: Eine Tiefkühltruhe voll gefrorenem Gemüse ist im Alltag ein wirklich schöner Vorrat, der bei genügend Strom praktisch unbegrenzt haltbar ist – beim Blackout muss dies innerhalb sehr kurzer Zeit verzehrt werden. Dagegen halten sich Konserven und andere Lebensmittel auch ohne Strom.

Beim Haltbarkeitsdatum wird man leicht in die Irre geführt: Das auf Konservendosen gedruckte „Ablaufdatum“ von zwei Jahren bezieht sich nur auf das Nachlassen des Geschmacks und nicht auf etwaiges Verderben. Bei Vollkonserven werden Lebensmittel auf 100 Grad Celsius erhitzt und dann luftdicht verschlossen. Unbeschädigte Konservendosen und Einmachgläser sind praktisch unbegrenzt haltbar – eingedellte Dosen sollte man gar nicht erst kaufen oder schnellstmöglich verbrauchen. 

Das Wichtigste: Für zwei Wochen sollte man pro Person mindestens 28 Liter Wasser einplanen // © wikimedia

Auch gefriergetrocknete und luftdicht verpackte Lebensmittel – etwa Tütensuppen – sind ungeöffnet jahrelang lagerbar. Mehl, aber auch Reis, Nudeln, Zwieback und Knäckebrot sind sehr lange haltbar. Ebenso Müsli – hier ist die Milch der limitierende Faktor: H-Milch ist ein paar Monate haltbar, aber kein ganzes Jahr. Kondensmilch ist dagegen durchaus ein Jahr haltbar. Zum längerfristigen Bevorraten eignet sich Milchpulver. Sonnenblumen- und Rapsöl halten sich etwa ein Jahr, raffiniertes Weizenkeim-
öl dagegen rund zwei Jahre. Als Faustregel gilt: Wenn das Öl nicht ranzig schmeckt, kann es trotz abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum problemlos verzehrt werden. 

Leckerbissen

Mit etwas Planung ist das Ganze recht einfach: Wenn man seine Vorräte rotierend aufbraucht – die ältesten Sachen zuerst, immer wieder neue ergänzend – erneuert sich auch die Haltbarkeit immer wieder. Für dieses Vorgehen ist aber wichtig, dass man Lebensmittel bevorratet, die man gern isst. Und wenn man beim regelmäßigen Einkauf immer etwas mehr einkauft als aktuell benötigt, hat man auch innerhalb relativ kurzer Zeit einen Notvorrat beisammen.

In Krisenfällen ist wichtig, dass man optimistisch bleibt. Deswegen sollte man nicht nur Grundnahrungsmittel be­vorraten, sondern auch Leckereien: Kekse und Schokolade sorgen dafür, dass die Stimmung nicht ins Bodenlose sinkt, und wenn die Kaffeemaschine ohne Strom nicht funktioniert, können Morgenmuffel ihren Instant-Kaffee auch auf dem Camping-Kocher zubereiten.

© Check-List
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