Südfrankreich im Zeichen der Flammen
Die anhaltende Hitzewelle treibt die Waldbrandgefahr in Europa nicht nur in Frankreich auf Rekordniveau.

In Südfrankreich forderte der bislang größte Brand des Sommers ein Todesopfer. Eine Frau starb in Saint-Laurent-de-la-Cabrerisse, ein weiterer Mensch wird vermisst. Über 10.000 Hektar Wald sind im Corbières-Massiv bereits zerstört. 1.500 Feuerwehrleute kämpfen weiter gegen die Flammen, ganze Dörfer mussten evakuiert werden. Präsident Emmanuel Macron rief die Bevölkerung zu äußerster Vorsicht auf.
Auch Spanien und Portugal stehen im Zeichen der Flammen. In Andalusien brannte es nahe Tarifa so heftig, dass sieben Hotels, zwei Campingplätze und hunderte Fahrzeuge evakuiert werden mussten. In Portugal loderten Feuer in mehreren Regionen, darunter Arouca und Penamacor, wo tausende Hektar Land verbrannten.
Weitere Brandherde im Sommer 2025
Besonders dramatisch war die Lage im Juli auf Zypern: Rund 13.000 Hektar fielen den Flammen zum Opfer, zwei Menschen starben, 16 Dörfer wurden evakuiert. In Griechenland mussten auf der Insel Chios ganze Landstriche geräumt werden, auch Kreta und Chalkidiki waren betroffen.
In Bulgarien loderten großflächige Brände im Pirin-Gebirge und zerstörten über 4.500 Hektar Wald. Montenegro meldete Feuer in der Region Nikšić, die Siedlungen bedrohten. Sogar in Deutschland standen Wälder in Sachsen und Brandenburg in Flammen, im Vereinigten Königreich gab es die höchste Zahl an Moor- und Heidebränden seit Beginn der Aufzeichnungen.
Hitzewelle und Klimawandel als Brandbeschleuniger
Meteorologen warnen: Die Kombination aus Rekordhitze, Trockenheit und starkem Wind schafft ideale Bedingungen für die Ausbreitung von Waldbränden. Klimaforscher sehen im diesjährigen Ausmaß ein deutliches Warnsignal. Mit steigender Temperatur und sinkender Feuchtigkeit nimmt auch das Risiko zu, dass sich selbst kleine Funken zu katastrophalen Feuern entwickeln.
Europa erlebt 2025 eine Waldbrandsaison, die bereits jetzt historische Dimensionen angenommen hat – und der Sommer ist noch nicht vorbei.
(red)