Wie man zum Lebensretter bei Hitzeschlag wird
Jeden Sommer kommt es zu Badeunfällen und Hitzeschlägen – schnelles Handeln kann Leben retten.

Heiße Sommertage laden ein zum Schwimmen, Sonnen und Arbeiten im Freien. Doch genau dabei kommt es immer wieder zu plötzlichen Notfällen: Menschen gehen beim Baden unter oder brechen auf Baustellen im Freien zusammen. Was harmlos beginnt, kann binnen Minuten lebensbedrohlich werden. Hitzschläge, Kreislaufzusammenbrüche und Ertrinkungsunfälle zählen zu den häufigsten Sommer-Notfällen – oft mit tragischem Ausgang.
Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Kinder und alle, die lange in der Sonne sind – sei es beim Sport, in der Freizeit oder bei körperlicher Arbeit. Die Hitze wird häufig unterschätzt. Der Körper überhitzt, das Bewusstsein schwindet – und in vielen Fällen bleibt kaum Zeit zum Reagieren.
Hitzeschlag erkennen und richtig helfen
Ein Hitzeschlag ist ein akuter medizinischer Notfall. Erste Anzeichen sind Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit oder ungewöhnliche Verwirrtheit. Wer diese Symptome ignoriert, riskiert Schlimmeres: Ist der Körper nicht mehr in der Lage, sich selbst zu kühlen, kann die Körpertemperatur auf über 40 Grad steigen. In dieser Phase drohen Kreislaufversagen, Organschäden und im schlimmsten Fall der Tod.
Entscheidend ist, frühzeitig einzugreifen. Wer eine betroffene Person bemerkt, sollte sie sofort in den Schatten bringen, beengende Kleidung öffnen und mit der aktiven Kühlung beginnen – etwa durch nasse Tücher auf Stirn, Nacken und Achseln. Bei Bewusstsein sollte langsam Wasser getrunken werden. Sobald Atemnot, Bewusstlosigkeit oder Orientierungslosigkeit auftreten, ist unverzüglich der Rettungsdienst zu rufen. Ist die Person nicht mehr ansprechbar, muss überprüft werden, ob eine Reanimation notwendig ist.
Badeunfälle: stille Gefahr unter Wasser
Besonders tückisch ist der Hitzekollaps im Wasser. Viele Ertrinkungsunfälle passieren nicht beim wilden Schwimmen oder durch Strömungen, sondern durch Kreislaufversagen mitten im See oder Pool. Oft gehen Betroffene einfach unter – ohne Schreie oder Wellen. Außenstehende erkennen das Problem oft zu spät.
Wer einen solchen Notfall beobachtet, sollte laut um Hilfe rufen, die Person – wenn gefahrlos möglich – ans Ufer bringen und sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen beginnen. Auch wenn die Atmung zunächst zurückkehrt, ist ärztliche Nachsorge unerlässlich. In der Lunge verbliebenes Wasser kann Stunden später zu einer tödlichen Komplikation führen (sekundäres Ertrinken).
Hitzeschutz bei Arbeit im Freien
Nicht nur Freizeitaktivitäten bergen Risiken. Auch körperliche Arbeit unter freiem Himmel – etwa auf Baustellen, in der Landwirtschaft oder im Lieferdienst – kann bei hohen Temperaturen schnell zur Belastung werden. Lange Sonneneinstrahlung, unzureichende Flüssigkeitszufuhr und fehlende Erholungsphasen führen zu Erschöpfung, Hitzestress und im Ernstfall zum Zusammenbruch.
Daher gilt: Regelmäßige Pausen im Schatten, ausreichendes Trinken und frühes Erkennen von Warnsignalen sind kein Luxus, sondern Pflicht. Unternehmen sind gefordert, Schutzmaßnahmen bereitzustellen – dazu zählen Trinkstationen, flexible Arbeitszeiten bei Hitze sowie Erste-Hilfe-Ausrüstung und geschulte Kolleg:innen.
Warnzeichen
Ob beim Schwimmen, Wandern oder Arbeiten – der Sommer fordert Aufmerksamkeit. Hitzschläge und Badeunfälle passieren oft plötzlich und in Alltagssituationen. Wer vorbereitet ist und die typischen Warnzeichen kennt, kann Leben retten. Nicht wegschauen, sondern reagieren – das macht den Unterschied.
(red)