Feenkreise als natürliche Wasserstoffquellen
Feenkreise in trockenen Landschaften könnten dabei helfen, natürliche Wasserstoffquellen als saubere Energiequelle zu entdecken.

Wer schon mal in trockenen Gegenden wie Namibia oder Australien unterwegs war, kennt vielleicht diese mysteriösen kreisrunden Stellen im Boden, die man Feenkreise nennt. Sie sehen aus wie kahle, vertiefte Flecken in der Landschaft, oft mehrere Meter groß. Lange Zeit wusste niemand so recht, wie sie entstehen und was dahintersteckt. Doch neueste Forschungen zeigen: Diese Feenkreise sind nicht nur Naturwunder, sondern können uns wichtige Hinweise auf eine ganz besondere Energiequelle geben – den natürlichen Wasserstoff aus der Tiefe der Erde.
Weg zu Wasserstoff
Wissenschaftler der Universität Wien haben herausgefunden, dass die Feenkreise dadurch entstehen, dass aus dem Boden natürlicher Wasserstoff aufsteigt. Dieses Gas sorgt dafür, dass die Erdoberfläche an diesen Stellen etwas einsinkt. Je größer der Kreis, desto tiefer und stärker scheint die Wasserstoffquelle zu sein. Das bedeutet: Feenkreise sind wie kleine Wegweiser, die uns verraten, wo es sich lohnt, nach Wasserstoffvorkommen zu suchen – ohne gleich kostspielige Bohrungen machen zu müssen.
Saubere Energiequelle von morgen
Wasserstoff gilt als einer der wichtigsten Energieträger der Zukunft. Besonders der sogenannte „weiße Wasserstoff“, der natürlich im Untergrund entsteht, ist spannend, weil seine Gewinnung nahezu klimaneutral ist. Anders als bei fossilen Brennstoffen entstehen dabei kaum Treibhausgase. Das macht ihn zu einer echten Chance, die Energieversorgung nachhaltiger zu gestalten.
Gebirge als natürliche Wasserstofffabriken
Doch wo gibt es besonders viel natürlichen Wasserstoff? Forschungen am Helmholtz-Zentrum GFZ zeigen, dass vor allem Gebirgsregionen wie die Alpen oder die Pyrenäen echte Hotspots sind. Grund dafür ist ein geologischer Prozess namens Serpentinisierung: Dabei reagiert Gestein tief unter der Erde mit Wasser und produziert Wasserstoff. Gebirge bieten zudem perfekte Bedingungen, um das Gas zu speichern. Das heißt, hier könnte die Natur quasi Wasserstofffabriken gebaut haben – ganz ohne unsere Eingriffe.
Naturbeobachtung trifft Energiewende
Die Verbindung von Feenkreisen und Wasserstoffquellen zeigt, wie wichtig es ist, genau hinzuschauen: Kleine Zeichen in der Natur können uns große Chancen eröffnen. So lassen sich potenzielle Wasserstoffquellen bereits über die Landschaftsformationen und geologische Modelle erkennen. Das macht die Suche nach nachhaltiger Energie effizienter und umweltschonender. Feenkreise sind also nicht nur ein spannendes Naturphänomen, sondern vielleicht der Schlüssel zu einer grüneren und unabhängigen Energiezukunft.
(red)