München wird Pilotstadt für Robotaxis

In München beginnt die Zukunft auf vier Rädern – ab 2026 sollen hier erstmals autonome Taxis im realen Stadtverkehr getestet werden.

11.09.2025 14:44
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Die Robotaxis können unter bestimmten Voraussetzungen komplett selbstständig fahren.

Ab dem Jahr 2026 wollen Uber und das chinesische Technologieunternehmen Momenta autonome Fahrzeuge in München im Rahmen eines Pilotprojekts einsetzen. Die bayrische Landeshauptstadt soll als erste europäische Stadt Teil eines umfassenden Testprogramms für Robotaxis werden. Ziel ist es, die Technologie unter realen Bedingungen weiterzuentwickeln und mögliche Einsatzszenarien für die Zukunft der urbanen Mobilität zu erproben.

Autonomes Fahren auf Stufe 4

Geplant ist der Einsatz von Fahrzeugen mit sogenannter Automatisierungsstufe 4. Diese können unter bestimmten Voraussetzungen selbstständig fahren, ohne dass der Mensch aktiv eingreifen muss. In der Anfangsphase sollen die Fahrten jedoch noch von Sicherheitsfahrern begleitet werden, die im Bedarfsfall eingreifen können. Die Tests finden in definierten Gebieten der Stadt statt. In welchen Stadtteilen die Fahrzeuge unterwegs sein werden, ist derzeit noch nicht bekannt.

Kooperation zwischen Uber und Momenta

Partner des Projekts ist das in Peking ansässige Unternehmen Momenta, das sich auf Software für autonomes Fahren spezialisiert hat. Momenta betreibt bereits Testflotten in mehreren chinesischen Städten und arbeitet mit verschiedenen internationalen Automobilherstellern zusammen. Uber will durch die Kooperation seine Ride-Hailing-Plattform um autonome Angebote erweitern. In München soll der erste Schritt hin zu einer möglichen Integration in den regulären Fahrdienst erfolgen – zunächst jedoch im Rahmen eines begrenzten Testbetriebs.

Standortwahl München

Die Entscheidung für München als Standort basiert laut Unternehmen auf mehreren Faktoren. Neben der bestehenden Infrastruktur und der Rolle Münchens als Zentrum der Automobil- und Mobilitätsbranche wird auch die Offenheit für technologische Innovation als Begründung genannt. Darüber hinaus sind in der Region zahlreiche Forschungs- und Entwicklungszentren ansässig, die sich mit Mobilitätstechnologien, künstlicher Intelligenz und automatisiertem Fahren beschäftigen.

Technologische und rechtliche Rahmenbedingungen

Der Einsatz autonomer Fahrzeuge unterliegt in Deutschland klaren gesetzlichen Vorgaben. Seit 2021 erlaubt das Straßenverkehrsgesetz (StVG) unter bestimmten Bedingungen den Betrieb von Fahrzeugen mit autonomen Fahrfunktionen der Stufe 4. Voraussetzung ist eine behördliche Genehmigung sowie ein technisches Überwachungssystem. Auch im geplanten Testbetrieb in München müssen diese rechtlichen Rahmenbedingungen eingehalten werden. Wie genau die Fahrzeuge in das bestehende Verkehrs- und Genehmigungssystem integriert werden sollen, ist noch nicht im Detail bekannt.

Herausforderungen und offene Fragen

Die Entwicklung und Erprobung autonomer Mobilität bringt verschiedene Herausforderungen mit sich – sowohl technischer als auch gesellschaftlicher Art. Dazu gehören etwa die Leistungsfähigkeit der Sensorik und KI-Systeme unter realen Verkehrsbedingungen, Fragen der Verkehrssicherheit, der Datenschutz sowie die Akzeptanz der Bevölkerung. Ob autonome Fahrzeuge tatsächlich dazu beitragen können, Verkehr effizienter und nachhaltiger zu gestalten, wird vielfach diskutiert. Pilotprojekte wie das geplante in München sollen dazu beitragen, fundierte Erkenntnisse zu gewinnen. Ob und in welchem Umfang sich Robotaxis in europäischen Städten etablieren können, bleibt abzuwarten.

(red)

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