Supermärkte retten Millionen Mahlzeiten
Billa, Penny und Bipa ziehen Bilanz und zeigen, wie viel Essen in diesem Jahr vor der Entsorgung bewahrt wurde.

Jedes Jahr landen in Österreich rund 900.000 Tonnen Lebensmittel im Müll – das entspricht 50.000 voll beladenen Lkw. Zum Welttag gegen Lebensmittelverschwendung am Montag, 29. September 2025, ziehen Billa, Penny und Bipa nun Bilanz: Seit Jahresbeginn konnten Waren im Wert von 19 Millionen Euro vor der Entsorgung bewahrt werden.
Tonnenweise Brot für Tierfutter
Die Handelsketten setzen dabei auf drei Wege: vorausschauende Bestellungen, Vergünstigungen für Kund:innen und Spenden an soziale Organisationen. Produkte kurz vor dem Ablaufdatum werden etwa mit „Lebensmittel sind kostbar“-Stickern gekennzeichnet und günstiger verkauft. Alles, was dann noch übrig bleibt, geht an Einrichtungen wie Caritas, SOMA, Team Österreich Tafel oder regionale Tafeln. Auf diese Weise wurden heuer bereits mehr als 4.500 Tonnen Lebensmittel gespendet – das entspricht 10,8 Millionen Mahlzeiten.
Auch für Brot und Gebäck, das sich nicht mehr verkaufen lässt, gibt es eine Lösung: In Kooperation mit einem Futtermittelproduzenten wurden seit 2024 mehr als 3.300 Tonnen Backwaren zu Tierfutter verarbeitet.
Kund:innen als Mitretter
Neben den Spendenaktionen spielt auch das Einkaufsverhalten eine Rolle. In den Filialen gingen heuer bereits über 865.000 vergünstigte Obst- und Gemüse-Sackerl über den Ladentisch. Unter dem Label „Wunderlinge“ werden zudem krumme oder optisch ungewöhnliche Früchte angeboten, die ansonsten oft aussortiert würden.
Bipa beteiligt sich mit „Überraschungssackerln“ – allein 2025 fanden schon mehr als 18.000 davon Abnehmer:innen. Dadurch konnten laut Angaben der Handelskette über 137 Tonnen CO₂ eingespart werden.
Ein kleiner Beitrag
So eindrucksvoll die Zahlen auch klingen – sie bleiben ein Tropfen auf den heißen Stein. Denn die 900.000 Tonnen Lebensmittelabfälle pro Jahr zeigen, wie groß die Herausforderung ist. Initiativen der Supermärkte tragen dazu bei, die Verschwendung zu reduzieren. Doch ohne ein Umdenken bei Produzenten, Handel und Konsument:innen gleichermaßen wird Österreich dem Ziel, weniger Lebensmittel wegzuwerfen, kaum näherkommen.
(PA/red)