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Österreichs Moore in alarmierendem Zustand

Die Moore Österreichs sind wichtige Kohlenstoffspeicher und Lebensräume – doch die meisten stehen heute unter Druck.

12.11.2025 10:58
red04
© Adobe Stock
Nur ein sehr kleiner Teil der österreichischen Moore ist nach wie vor unberührt.

Moore sind entscheidende Ökosysteme – sowohl für die Artenvielfalt als auch für das Klima. Sie bieten seltenen Pflanzen und Tieren Lebensräume, regulieren das Grundwasser und speichern große Mengen Kohlenstoff. Gleichzeitig zeigt eine aktuelle Bestandsaufnahme: Viele Moorflächen befinden sich in einem schlechten Zustand. Nur ein kleiner Teil ist in Österreich heute noch intakt, während fast zwei Drittel als mäßig bis stark beeinträchtigt gelten. Viele Gebiete wurden in früheren Jahrhunderten entwässert, um Torf abzubauen oder Land für die Landwirtschaft zu gewinnen.

Zustand der Moore

Das Umweltbundesamt hat rund 44.000 Hektar Moorfläche neu erfasst und die Daten in einer öffentlichen Datenbank zusammengeführt. Ziel war es, einen aktuellen Überblick über den Zustand der Moore zu gewinnen und herauszufinden, wo dringender Handlungsbedarf besteht. Die Ergebnisse sind alarmierend: Intakte Flächen sind nur noch die Ausnahme, während der Anteil stark beeinträchtigter Gebiete deutlich höher liegt als bei früheren Erhebungen.

Bedeutung für Klima und Naturschutz

Intakte Moore gehören zu den effizientesten natürlichen Kohlenstoffspeichern und können deutlich mehr CO₂ binden als Wälder. Werden Moore entwässert oder trockengelegt, wird der über Jahrtausende angesammelte Kohlenstoff freigesetzt. Gleichzeitig sind Moore Rückzugsräume für seltene Tier- und Pflanzenarten und tragen zur Stabilisierung des Grundwassers sowie zum Hochwasserschutz bei. Ihre Funktionen reichen weit über den Landschaftsschutz hinaus und machen sie zu unverzichtbaren Naturräumen.

Schutz und Wiederherstellung

Rund 60 Prozent der bekannten Moorflächen stehen inzwischen unter Naturschutz, doch das allein reicht nicht aus. Viele Gebiete benötigen aktive Pflege und Renaturierung: Drainagen müssen zurückgebaut, Wasserstände wieder angehoben und landwirtschaftliche Nutzung angepasst werden. Die neue Datenbank liefert die Grundlage, um Maßnahmen gezielt umzusetzen. Ob die Moore langfristig als Lebensräume und Kohlenstoffspeicher erhalten bleiben, hängt davon ab, wie konsequent Schutz- und Wiederherstellungsmaßnahmen umgesetzt werden.

(red)

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