Anzeige

Wien übertrifft Jahresziel für Sonnenstrom

Wien hat sein Jahresziel für installierte Photovoltaik-Leistung bereits im November erreicht und damit den Ausbau von Sonnenstrom in der Stadt vorangetrieben.

18.11.2025 12:13
red04
© Stadt Wien/Martin Votava
Die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Haus des Meeres.

Die Stadt Wien hat ihr selbst gestecktes Ziel für den Ausbau von Photovoltaik in diesem Jahr bereits im November erreicht. Ursprünglich waren bis Ende 2025 250 Megawatt-peak (MWp) Sonnenstrom geplant, tatsächlich wurden laut Angaben aus dem Büro von Umweltstadtrat Jürgen Czernohorszky bereits 308 MWp installiert. Damit wird das Jahresziel übertroffen und der Ausbau von sauberem Sonnenstrom in Wien weiter vorangetrieben.

Rekordzuwachs bei Photovoltaik-Anlagen

Insgesamt sind in Wien mittlerweile rund 16.700 Photovoltaik-Anlagen in Betrieb. Diese Anlagen könnten rechnerisch etwa 90.000 Wiener Haushalte mit Strom versorgen. Ein erheblicher Teil des Zuwachses entfällt auf stadteigene Gebäude: Knapp 60 MWp wurden auf öffentlichen Flächen realisiert. Besonders erfolgreich war die Kombination aus finanzieller Förderung, vereinfachten Genehmigungsverfahren und Beratungsangeboten für private Haushalte und Unternehmen, die den Ausbau erheblich beschleunigt hat.

Wiener Solaroffensive

Die Stadt Wien hat für 2025 ein Förderbudget von 15 Millionen Euro bereitgestellt, das bereits zur Jahresmitte vollständig ausgeschöpft war. Gleichzeitig wurden Genehmigungsverfahren vereinfacht: Photovoltaik-Anlagen bis 15 kWp können auf Dächern oder Fassaden außerhalb bestimmter Schutzgebiete genehmigungsfrei installiert werden. Ergänzt wird dies durch Beratungsangebote und Partnerschaften zwischen Stadt, Unternehmen und privaten Haushalten, die den Ausbau gemeinsam vorantreiben.

Ambitionierte Ziele bis 2030

Trotz dieses Erfolgs blicken die Verantwortlichen auf noch größere Ziele. Bis 2030 soll eine installierte PV-Leistung von 800 MWp erreicht werden, was etwa einem Viertel aller Wiener Haushalte entspricht. Klimastadtrat Czernohorszky bezeichnet dies als „Quantensprung“ in Richtung Energieunabhängigkeit und leistbarem Strom für die Bevölkerung. Seiner Ansicht nach ist es der Stadt gelungen, Sonnenstrom zu einem festen Bestandteil der klimafreundlichen Energieversorgung zu machen.

Herausforderungen bleiben

Kritische Stimmen weisen jedoch darauf hin, dass der private PV-Ausbau in Wien noch hinter dem öffentlichen zurückbleibt. Viele der installierten Anlagen befinden sich auf städtischen Gebäuden, sodass der erzeugte Strom oft vor allem in städtische Netze fließt und nicht direkt bei privaten Haushalten ankommt. Besonders problematisch gestaltet sich die Situation bei Mehrparteienhäusern, in denen die Eigentümerstruktur den Ausbau von Photovoltaik-Anlagen erschwert. Die Herausforderung, auch private Haushalte in den Ausbau einzubinden, bleibt dabei jedoch zentral für die Erreichung der ehrgeizigen Ziele bis 2030.

(APA/red)

Anzeige
Anzeige
Beitrag teilen

Das könnte Sie auch interessieren

Weitere Themen