Waldbrände 2025: Europa erlebt Rekord-Emissionen

Die Waldbrände in Europa im heurigen Jahr hinterlassen nicht nur verbrannte Landschaften, sondern auch Rekordwerte an CO₂.

05.12.2025 12:30
red04
© Adobe Stock
Die Freisetzung großer Mengen CO₂ durch Waldbrände hat direkte Auswirkungen auf das Klima.

Europa erlebt 2025 ein außergewöhnlich zerstörerisches Waldbrandjahr. Laut dem Copernicus-Klimawandeldienst haben die Feuer in diesem Jahr die bislang höchsten CO₂-Emissionen seit Beginn der systematischen Erfassung vor 23 Jahren verursacht. Bis Mitte September wurden durch Brände bereits rund 12,9 Millionen Tonnen CO₂ freigesetzt – mehr als in den Rekordjahren 2003 und 2017, als jeweils 11,4 Millionen Tonnen gemessen wurden. Andere Berichte sprechen sogar von bis zu 38 Millionen Tonnen CO₂, die auf mehr als eine Million Hektar verbrannter Fläche in der EU freigesetzt wurden.

Ausmaß der Zerstörung

Besonders stark betroffen waren die Iberische Halbinsel, vor allem Spanien und Portugal, wo die höchsten jährlichen Brandemissionen seit Beginn der Aufzeichnungen registriert wurden. Auch Regionen rund ums östliche Mittelmeer und auf dem Balkan verzeichneten extrem heftige Brände. Der Rauch zog weit über die betroffenen Gebiete hinaus, und selbst in Großbritannien und Nordwesteuropa wurden erhöhte Rauch- und Schadstoffwerte gemessen.

Hitze, Trockenheit und Klimawandel

Der diesjährige Sommer war durch außergewöhnliche Hitze und anhaltende Trockenheit geprägt, Bedingungen, die Waldbrände besonders begünstigen. Experten führen die Zunahme und Intensivierung der Brände maßgeblich auf den globalen Klimawandel zurück. Höhere Temperaturen und längere Trockenphasen trocknen die Vegetation aus und erhöhen das Risiko von Brandausbrüchen deutlich.

Folgen für Klima und Umwelt

Die Freisetzung großer Mengen CO₂ durch Waldbrände hat direkte Auswirkungen auf das Klima. Verbrannte Wälder verlieren zudem ihre Funktion als Kohlenstoffsenken, da die Fähigkeit, CO₂ zu speichern, stark beeinträchtigt wird. Die Regeneration hängt dabei von Artenvielfalt und Landschaftsstruktur ab und kann Jahre bis Jahrzehnte dauern. Für die Klimastrategie der Europäischen Union bedeutet dies, dass die Reduktionsziele für Treibhausgase durch den Verlust von CO₂-Speichern noch schwerer zu erreichen sind.

Notwendige Maßnahmen

Die Waldbrandkrise 2025 zeigt, wie eng Klimawandel, Wetterextreme und ökologische Sicherheit miteinander verbunden sind. Langfristig erfordert dies eine Anpassung der Waldbewirtschaftung, etwa durch Aufforstung und erhöhte Artenvielfalt, sowie den Ausbau von Präventionsmaßnahmen und Löschkapazitäten. Zugleich unterstreicht das Jahr 2025 die Dringlichkeit, Treibhausgasemissionen drastisch zu reduzieren, um die Verschärfung solcher Extremereignisse zu bremsen. Die Ereignisse dieses Jahres machen deutlich, dass Waldbrände in Europa zunehmend zur Realität werden. Die Kombination aus Klimawandel, heißen und trockenen Sommern und unzureichender Vorsorge könnte künftig noch größere Risiken für Umwelt, Bevölkerung und Klimaziele bergen.

(red)

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