Pakete, Papier, Pappe: Weihnachten im Müllboom
Richtiges Trennen und Recycling von Papierverpackungen schützt die Umwelt und spart Tonnenvolumen in der Weihnachtszeit.
Jeder Österreicher verbraucht durchschnittlich 67 Kilogramm Verpackungsmaterial aus Papier, Pappe und Kartonagen pro Jahr. Besonders rund um die Weihnachtsfeiertage steigt dieser Verbrauch deutlich an. Unmengen an Paketsendungen aus dem Online-Handel, Geschenkpapier und zusätzliche Lebensmittelverpackungen landen in den Haushalten und füllen die Altpapiertonnen. Die Abfall- und Recyclingbetriebe arbeiten während dieser Zeit auf Hochtouren, um den Mehraufwand zu bewältigen.
Abfallvermeidung beginnt beim Einkauf
Die beste Methode zur Abfallvermeidung startet bereits vor dem Einkauf. Wer unnötige Verpackungen vermeidet, reduziert automatisch den Papierabfall zu Hause. Eine einfache Maßnahme: Eigene Behältnisse oder wiederverwendbare Taschen beim Einkauf verwenden. Roland Richter, Altpapierexperte im VOEB-Vorstand (Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe), warnt zudem vor den Folgen von Online-Bestellungen: „Bei Online-Einkäufen verursacht jede einzelne Sendung zusätzlichen Verpackungsabfall, Retouren enorme Transportemissionen. Angebote aus Drittstaaten stammen häufig aus Fast-Fashion- oder Billigsegmenten, die weder ökologisch noch sozial nachhaltig sind. Ich empfehle, bewusst bei regionalen Händlern einzukaufen und sich für qualitativ hochwertige Produkte zu entscheiden. Das sind wirkungsvolle Hebel gegen die Altpapierflut zu Weihnachten.“
Richtig trennen
Österreich ist Vorreiter in der Wiederverwertung von Papierverpackungen: 80 Prozent werden recycelt, der Rest kann energetisch verwertet werden. Voraussetzung ist die richtige Trennung im Haushalt. In die Altpapiersammlung gehören unter anderem Versandkartons, Kartonschachteln, nicht beschichtetes Geschenkpapier, Zeitungen, Prospekte, Papiersackerl und saubere Lebensmittelverpackungen aus Papier. „Kartons bitte immer auseinanderfalten und flachdrücken, bevor sie in die Tonne wandern“, betont Richter. „So nutzen wir das Tonnenvolumen optimal, vermeiden überfüllte Behälter nach den Feiertagen und sichern die hohe Qualität unseres Altpapier-Recyclings.“ Nicht ins Altpapier gehören beschichtetes oder metallisch glänzendes Geschenkpapier, Glitzerpapier, Klebebänder oder Luftpolsterkuverts. Plastikbestandteile sollten separat im Restmüll oder in der Sammlung für Kunststoffverpackungen entsorgt werden.
Nachhaltige Geschenkverpackungen
Geschenke lassen sich auch ohne klassisches Geschenkpapier stilvoll verpacken. Wiederverwendbare Stoffbeutel sind nicht nur umweltfreundlich, sondern können selbst Teil des Geschenks sein. Alternativ eignen sich Zeitungspapier, Kalenderblätter oder alte Landkarten für eine persönliche Note. Wer dennoch klassisches Geschenkpapier verwendet, sollte auf Recyclingpapier ohne Beschichtung, Glitzer oder Metallic-Effekte achten – so bleibt es recycelbar. Bänder aus Naturfasern ersetzen Plastikschleifen und schonen die Umwelt.
Tipps für bewussten Umgang
Um Papierverpackungen bewusst zu nutzen, empfiehlt es sich, Geschenkpapier mehrfach zu verwenden oder auf Alternativen wie Zeitungspapier oder Packpapier zurückzugreifen. Beschichtetes oder glitzerndes Papier sollte vermieden werden, da es nicht recycelbar ist und im Restmüll entsorgt werden muss. Online-Bestellungen lassen sich bündeln, und Spontankäufe bei Drittstaaten-Händlern sollten reduziert werden, um Verpackung und Transportwege zu sparen. Beim Einkauf im stationären Handel ist es sinnvoll, eigene Taschen, Stoffbeutel oder Rucksäcke zu verwenden. Papier und Kartons sollten richtig entsorgt und flach zusammengedrückt werden, um Platz in der Altpapiertonne zu sparen. Auch Papierservietten und Einweg-Papierprodukte bei Weihnachtsfeiern lassen sich vermeiden, um Abfall zu reduzieren.
(PA/red)

