IEA: Grüner Wasserstoff braucht mehr politische Unterstützung
China ist Vorreiter bei Elektrolyse-Projekten.
Die Anzahl der Projekte zur Gewinnung von grünem Wasserstoff hat sich in den letzten zwölf Monaten verdoppelt, die globale Produktion von emissionsarmem Wasserstoff könnte bis 2030 verfünffacht werden, schreibt die Internationale Energieagentur (IEA) in ihrem aktuellen Wasserstoffbericht. Vorreiter ist dabei mit großem Abstand China – dort könnte bis 2030 Wasserstoff durch Elektrolyse billiger werden als die Erzeugung aus Kohle.
Laut IEA-Bericht gibt es derzeit weltweit Projekte mit einer Elektrolysekapazität von insgesamt 20 Gigawatt (GW), die die Entscheidungsreife erreicht haben. Wenn alle angekündigten Projekte umgesetzt werden, könnte die Gesamtproduktion bis Ende dieses Jahrzehnts fast 50 Millionen Tonnen pro Jahr erreichen. Dafür müsste der Wasserstoffsektor aber jährlich um 90 Prozent wachsen, also deutlich schneller als die Solarenergie je gewachsen ist.
Vorgaben fehlen
Von den mehr als 6 GW Elektrolysekapazität, die im vergangenen Jahr eine endgültige Investitionsentscheidung erreicht haben, entfallen mehr als 40 Prozent auf China. Das Land beherbergt 60 Prozent der globalen Elektrolyse-Produktionskapazität. Weltweit befinden sich die meisten Projekte zur Erzeugung von grünem Wasserstoff noch in der Planungs- oder frühen Entwicklungsphase, weil Entwickler auf Klarheit über staatliche Unterstützungen warten würden, heißt es in dem Bericht. Viele Regierungen hätten zwar Produktionsziele vorgegeben, die sich bis 2030 auf 43 Mio. Tonnen pro Jahr summieren, doch die Vorgaben für die Nachfrageentwicklung würden nur ein Viertel davon ausmachen. Hier möchte die IEA gesetzliche Vorgaben, um die Nachfrage nach emissionsarmem Wasserstoff zu stimulieren, etwa durch Kraftstoffquoten für die Luftfahrt und den Schiffsverkehr.
apa
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