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Ausländische Spionage bedroht Österreichs IT-Branche

Der ehemalige Cyberchef des Abwehramts im Bundesheer vermutet eine sehr hohe Dunkelziffer.

11.03.2025 11:51
Redaktion
© Art-Media Film und TV Produktion
DSN Imagefilm – Youtube Screenshot

Die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) im Innenministerium hat mit der Wirtschaftskammer und der Industriellenvereinigung eine Studie zur Spionagebedrohung für Österreichs Firmen in Auftrag gegeben: Dabei gaben neun Prozent der Unternehmen an, bereits einmal Opfer eines Spionagevorfalls gewesen zu sein. Davon waren sich aber nur drei Prozent sicher, tatsächlich ausspioniert worden zu sein. Sechs Prozent vermuteten dies nur, berichtet die “Presse”.

510 Firmen interviewt

“Dieses Ergebnis ist aus Sicht des Verfassungsschutzes stringent, da es sich bei den Tätern in diesem Kriminalitätsfeld zumeist um fremde Nachrichtendienste handelt. Sie versuchen, bei ihren Tathandlungen gegen österreichische Unternehmen keine Spuren zu hinterlassen”, heißt es in einer Stellungnahme der DSN zur Zeitung. Befragt wurden 510 Firmen zu Jahresbeginn 2024.

Für Walter Unger, bis zu seiner Pensionierung jahrelang Cyberchef des Abwehramts im Bundesheer, deuten die Zahlen auf eine sehr hohe Dunkelziffer hin. In Deutschland würden neuere Untersuchungen zeigen, dass acht von zehn Unternehmen von Datendiebstahl, Spionage oder Sabotage betroffen sind. Von besonderem Interesse sei die IT-Branche.

Mutmaßliche Akteure

Und woher kommen die Spione bzw. deren Auftraggeber? Für die DSN ist Russland ein “relevanter Risikoakteur”, daneben gelte China als Hauptakteur. China sei bei der Wirtschaftsspionage “der herausforderndste staatliche Akteur für den Verfassungsschutz”, hieß es aus der DSN zur “Presse”. Problematisch sei für Österreichs Unternehmen, die in China tätig sind, die dortige Rechtslage. Denn ihre Daten seien für den Staat leicht abrufbar.

(APA)

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