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Breite Front gegen Windrad-Verbot

Zahlreiche Stimmen gegen ein mögliches Windrad-Verbot in Kärnten werden laut.

09.12.2024 13:04
red04
Adobe Stock

Am 12. Jänner 2025 kommt es in Kärnten zu einer polarisierenden Abstimmung in der Bevölkerung. Im Oktober beschloss das Kollegium der Kärntner Landesregierung eine Volksbefragung mit der Frage: Soll zum Schutz der Kärntner Natur (einschließlich des Landschaftsbildes) die Errichtung weiterer Windkraftanlagen auf Bergen und Almen in Kärnten landesgesetzlich verboten werden?

“Wir tragen damit dem Antrag von 12 Abgeordneten und einem in der Verfassung verankerten Grundrecht Rechnung. Die Intention der Antragsteller ist klar aus dem Text zu erkennen. Als Landesregierung werden wir alles dafür tun, damit die Kärntnerinnen und Kärntner die notwendigen Informationen erhalten, um eine qualifizierte Entscheidung treffen zu können”, erklärt Landeshauptmann Peter Kaiser dazu. Er selbst hat angekündigt, gegen das Volksbegehren zu stimmen.

Breite Bewegung gegen Totalverbot

Die Wirtschaftskammer Kärnten berichtet in einer Aussendung von einer breiten Front gegen die Intention der Volksbefragung. Neben den Sozialpartnern WKO und Gewerkschaften kommt auch Gegenwind von zahlreichen Kärntner Klein-, Mittel- und Großbetrieben. Auch Vertreter der Parteien SPÖ, ÖVP, Team Kärnten, Grüne und NEOS haben sich bereits gegen das Verbot gestellt.

Ebenso haben sich Sportlerinnen und Sportler aus Kärnten, beispielsweise Magdalena Lobnig oder Lara Vadlau, dazu zu Wort gemeldet. Die Segel-Goldmedaillen-Gewinnerin: “Mit Windkraft habe ich meine Goldmedaille gewonnen. Windenergie ist auch der Schlüssel zum Erfolg beim richtigen Energie-Mix für Kärnten.”

„Kärnten kann sich Technologieverbote nicht leisten. Wir brauchen Investitionssicherheit, um bestehende Standorte zu sichern und neue Betriebsansiedlungen zu ermöglichen. In der gegenwärtigen Rezession ist ein Totalverbot der Windkraft das absolut falscheste Signal für unser Bundesland“, so der Obmann des Vereins „Forum Naturschutz und Wirtschaft Kärnten“ Christoph Aste. Er ist gleichzeitig Initiator von “energiefuerkaernten.at”.

Standortgefährdung durch Technologieverbot

Auch wirtschaftlich sei ein sogenanntes Windrad-Verbot die falsche Strategie für das Land Kärnten. Laut der WKO-Aussendung läge die Notwendigkeit eines ausgewogenen Ausbaus aller erneuerbaren Energien in Kärnten auf der Hand. Man spricht von einer Verdoppelung des Energiebedarfs der Kärntner Wirtschaft in den nächsten 15 Jahren. Tausende Arbeitsplätze sowie der Wirtschaftsstandort seien bedroht.

Kärntens Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl dazu: “Vergessen wir nicht, was das Verbrennerverbot in der deutschen Automobilindustrie ausgelöst hat: Eine enorme Krise, die tausende von Arbeitsplätzen nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich kostet. Erteilen wir Denk- und Entwicklungsverboten eine klare Absage!“

 

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