Einweg-Vapes sind Sprengstoff für die Umwelt
Einweg-E-Zigaretten gelten als Alternative zur Tabakzigarette. Doch ihre Entsorgung bringt brandgefährliche Probleme mit sich.

Was aussieht wie ein harmloses Kunststoffröhrchen, birgt in Wahrheit ein explosives Potenzial: In jeder Einweg-E-Zigarette steckt eine nicht entnehmbare Lithiumbatterie. Gerät diese beim Pressen, Schütteln oder Zerbrechen unter Spannung, kann sie sich entzünden – und im schlimmsten Fall ganze Müllfahrzeuge in Brand setzen.
Laut Verband der Entsorgungsbetriebe (VOEB) landen in Österreich jedes Jahr rund drei Millionen Lithiumbatterien im Restmüll – Tendenz steigend. Einweg-Vapes gehören eigentlich in den Handel, in Trafiken oder in Batteriesammelstellen zurück. Doch in der Praxis landen sie meist im falschen Kübel. Die Brandgefahr wächst.
Gesetzesnovelle mit Sprengkraft
Die Bundesregierung will nun handeln: Anfang 2026 soll ein generelles Verkaufsverbot für Einweg-E-Zigaretten in Kraft treten. Begründung: massive Entsorgungsprobleme, hohe Brandgefahr und die wachsende Beliebtheit unter Jugendlichen – begünstigt durch süße Aromastoffe.
Gesundheitsstaatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) kündigte zudem weitere Schritte im Nichtraucherschutz an. Das Verbot von aromatisierten Tabaksticks ist bereits beschlossen.
Gesünder als Rauchen
So problematisch die Wegwerf-Geräte für die Umwelt sind: Für die Gesundheit sind E-Zigaretten deutlich weniger schädlich als Tabakrauch. Sie enthalten keinen verbrannten Tabak, keine Teerstoffe, und viele Raucher haben mit Vapes den Absprung vom Glimmstängel geschafft.
Doch beim Einweg-Format überwiegt die Schattenseite. Die Umweltbilanz ist miserabel – der Berg an Elektronikmüll wächst, und die Lithiumzellen landen viel zu oft im falschen Abfallstrom.
Wiederbefüllbare Alternativen
Wer auf den Tabak verzichten und trotzdem weiter dampfen will, sollte auf wiederbefüllbare E-Zigaretten setzen. Diese verursachen deutlich weniger Abfall, die Batterien können separat entsorgt oder recycelt werden.
Unabhängig vom geplanten Verbot gilt: Lithiumbatterien gehören nie in den Restmüll. Nur konsequente Rückgabe in den Handel oder an Sammelstellen entschärft die Brandgefahr – und entlastet die Umwelt.
Einweg-Vapes mögen vielen beim Rauchstopp helfen. Doch für die Umwelt sind sie eine brisante Mischung aus Plastik, Chemie und Lithium – und damit eine tickende Zeitbombe im Müllsystem.
(APA/red)