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Erde steuert auf bis zu 2,8 Grad Erwärmung zu

Selbst bei vollständiger Umsetzung aller Klimaschutzpläne droht die globale Erwärmung bis 2100 deutlich über dem vereinbarten Klimaziel von 1,5 Grad zu liegen.

05.11.2025 13:11
red04
© Adobe Stock
Bereits ein geringfügiges Überschreiten des 1,5-Grad-Ziels hat gravierende Folgen.

Die Erde steuert nach den neuesten Prognosen der Vereinten Nationen weiterhin auf eine gefährliche Erwärmung zu. Selbst wenn alle aktuellen Klimaschutzversprechen vollständig umgesetzt würden, läge die globale Erwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts zwischen 2,3 und 2,5 Grad. Bei Fortführung der aktuellen Politik könnte sie sogar bis zu 2,8 Grad steigen. Das Ziel des Pariser Abkommens, die Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, rückt damit in weite Ferne.

Treibhausgase steigen weiter

Die globalen Treibhausgas-Emissionen stiegen 2024 auf rund 57,7 Gigatonnen CO₂-Äquivalent. Selbst bei vollständiger Umsetzung aller nationalen Klimaschutzpläne bleibt die Welt auf einem Pfad, der das 1,5-Grad-Ziel überschreitet. Der geringe Fortschritt im Vergleich zu früheren Prognosen ist weniger das Ergebnis neuer Maßnahmen, sondern größtenteils auf methodische Anpassungen in den Berechnungen zurückzuführen.

1,5 Grad kaum noch erreichbar

Die Vereinten Nationen warnen, dass die 1,5-Grad-Marke höchstwahrscheinlich bald überschritten wird, zumindest vorübergehend. Um das Ziel noch zu erreichen, müssten die globalen Emissionen bis 2035 deutlich gesenkt werden. Die bisherigen Klimaziele decken jedoch nur einen Bruchteil des nötigen Reduktionsvolumens ab. Nur ein Drittel der Vertragsparteien hat neue Klimaziele für 2035 vorgelegt. Ohne massive Beschleunigung bei der Umsetzung und ambitioniertere Pläne ist eine Begrenzung der Erwärmung auf 1,5 Grad kaum noch realistisch.

Folgen der Erwärmung

Bereits ein geringfügiges Überschreiten des 1,5-Grad-Ziels hat gravierende Folgen. Extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen, Dürren und Starkregen werden häufiger. Küstenregionen sind durch steigende Meeresspiegel bedroht, und viele Ökosysteme geraten unter enormen Druck. Kipppunkte im Erdsystem, die irreversible Veränderungen auslösen, rücken näher. Selbst bei vollständiger Umsetzung der bisherigen Zusagen wird ein temporäres Überschreiten des 1,5-Grad-Ziels wahrscheinlich, und eine Rückkehr darunter würde große Anstrengungen und Kosten erfordern.

Dringender Handlungsbedarf

Die Vereinten Nationen fordern schnelle und tiefgreifende Emissionsreduktionen in Energie, Verkehr, Industrie und Landwirtschaft. Gleichzeitig müssen Entwicklungsländer stärker unterstützt werden, unter anderem durch Technologie, Finanzierung und Wissenstransfer. Der Ausbau erneuerbarer Energien und CO₂-Entfernungstechnologien muss massiv vorangetrieben werden, während die großen Emittenten eine führende Rolle bei ambitionierteren Zielen und deren Umsetzung übernehmen.

(red)

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