Anzeige

EVN steigerte Konzernergebnis

Der Umsatz ging allerdings um knapp 14 Prozent zurück.

29.08.2024 9:54
red01
Daniela Matejschek

Der Energieversorger EVN hat in den ersten drei Quartalen des Wirtschaftsjahres 2023/24 zwar mit 2,5 Mrd. Euro um 13,9 Prozent weniger umgesetzt, aber das Konzernergebnis um 14,5 Prozent auf 479,6 Mio. Euro gesteigert, teilte der Versorger mit. Den Umsatzrückgang begründete die EVN vor allem mit niedrigeren Großhandelspreisen für Strom und Erdgas. Dafür profitierte sie von einem höheren Anteil an erneuerbarer Energie und höheren Netzgebühren in Niederösterreich.

Nach den Verwerfungen am Energiemarkt gaben die Großhandelspreise für Strom und Gas deutlich nach. Außerdem wurde das Gaskraftwerk Theiß des niederösterreichischen Landesenergieversorgers seltener zur Netzstabilisierung benötigt. Hinzu kamen Mengen- und Preiseffekte beim Erdgas-Netzabsatz, ein wegen der milden Temperaturen geringerer Wärmeabsatz sowie niedrigere Netztarife in Bulgarien, begründete der börsennotierte Versorger den Umsatzrückgang. Aber auch im internationalen Projektgeschäft ging der Umsatz zurück, da eine Kläranlage in Kuwait weitgehend fertiggestellt wurde. Dabei arbeitet die EVN-Tochter WTE bereits an weiteren Projekten in Deutschland, Polen, Rumänien, Nordmazedonien, Bahrain und Kuwait. Im Gegenzug profitierte die EVN von einem höheren Anteil an erneuerbarer Energie und von höheren Netzentgelten für Strom in Niederösterreich.

Die Stromerzeugung der EVN stieg in den ersten drei Quartalen um 11 Prozent auf 2.586 Gigawattstunden (GWh). Besonders bei der Strom-Produktion aus erneuerbaren Energiequellen verzeichnete der Konzern einen deutlichen Anstieg um 22,4 Prozent auf 2.169 GWh. Dazu trugen ein im Jahresvergleich gestiegenes Windaufkommen, Kapazitätserweiterungen sowie ein überdurchschnittliches Wasserangebot bei. Dies führte zu einer Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Erzeugung an der gesamten Stromproduktion auf 83,9 Prozent, gegenüber 76,4 Prozent im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

 

Fremdleistungen gesunken

Die Kosten für den Fremdstrombezug und die Energieträger gingen aufgrund gesunkener Primärenergiekosten um 21,6 Prozent auf 1,05 Mrd. Euro zurück. Die Fremdleistungen und der sonstige Materialaufwand sanken entsprechend den geringeren Aktivitäten im internationalen Projektgeschäft um 16,3 Prozent auf 382,5 Mio. Euro. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen hingegen um 15,1 Prozent auf 159,1 Mio. Euro, was unter anderem auf eine Wertberichtigung im internationalen Projektgeschäft zurückzuführen ist.

Insgesamt konnte das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) um 9,3 Prozent auf 657,9 Mio. Euro gesteigert werden. Das Finanzergebnis stieg um 22,5 Prozent auf 162,3 Mio. Euro, was jedoch auf die höhere Dividende vom Verbund zurückzuführen ist, wie der Versorger betonte.

 

Windpark-Ausbau

Die EVN investierte in den ersten drei Quartalen 438,6 Mio. Euro – und damit um 15,2 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2022/23. Wobei der Versorger vor allem in den Ausbau der Netzinfrastruktur und in neue Anlagen für erneuerbare Energie investiert hat. So ging der Windpark Sigleß-Pöttelsdorf mit 8,4 Megawatt (MW) im Juni in Betrieb. Derzeit werden weitere Windparks in Prellenkirchen (47,6 MW) und Paasdorf (22,2 MW) errichtet. Aber auch in eine Transportleitung zur Sicherung der Trinkwasserversorgung im Wald- und Weinviertel investierte der Versorger. Dennoch konnte die EVN innerhalb des Berichtszeitraums die Nettoverschuldung von 1,364 Mrd. Euro auf 1,134 Mrd. Euro senken.

 

Prognose

Für das gesamte Wirtschaftsjahr prognostiziert die EVN nach wie vor ein Konzernergebnis im oberen Bereich der bisher prognostizierten Bandbreite von 420 bis 460 Mio. Euro. Weiters geht der Konzern für das Gesamtjahr von einer Ausschüttung von mindestens 0,82 Euro pro Aktie aus. Für das Wirtschaftsjahr 2022/23 zahlte der Versorger eine Dividende von 0,52 Euro sowie eine Sonderdividende von 0,62 Euro, also in Summe 1,14 Euro je Aktie.

 

apa

Anzeige
Anzeige
Beitrag teilen
Thema

Energie

Hier finden Sie die aktuellsten Meldungen zum Thema Energie.

AGGM Austrian Gas Grid Management Bernhard Painz Erdgas Gasnetz Infrastruktur Methan Netzentwicklungsplan Roadmap Wasserstoff CO2-Fußabdruck Energie Forschung Nachhaltigkeit Baltic Eagle Grüne Energie Iberdrola Ökostrom Ostsee-Windpark Windpark Asien Flüssiggas Gas Gasversorgung IEA Internationale Energieagentur Keisuke Sadamori Panama Rote Meer Russland Schifffahrt Transit Ukraine Verbrauch Arbeitsplätze Biotreibstoffe China Deutschland Erneuerbare Energien EU Europäische Union ILO InternationaleOrganisation für erneuerbare Energien IRENA Solarenergie Studie UN-Organisation für Arbeit USA Wasserkraft Windkraft Energiewende Green Energy Lab Innovation Kongress Österreichs Energie Österreichs Energie Kongress Vorzeigeregion Energie Abwasser AMPRI Brennstoffzellen Elektrode Energiegewinnung Indian Institut Schadstoffbelastung Stromerzeugung Technology Kanpur Yashmeen Budania Alphastrahlung Americium Nuklearbatterie Universität Soochow Wien Energie Astrid Eisenkopf Burgenland EBO Klimaneutralität Import Lieferung Norwegen Dividende EBITDA Energiemarkt Energieträger EVN Gewinn Gigawattstunde Großhandel Kläranlage Konzernergebnis Netzgebühren Netzinfrastruktur Strom Umsatz Wirtschaftsjahr WTE Manfred Schamböck Niederösterreich Ökoenergie Pillichsdorf Stephan Pernkopf Umweltverträglichkeitsprüfung Weinviertel Windkraftanlage Barrel Berislav Gaso Gasfund Haydn Monn Neptun Deep Öläquivalente OMV Rumänien Beschwerden Bundeswettbewerbsbehörde E-Control Energie AG Energie Steiermark Energielieferanten Fernwärme Gasmrakt Gaspreise Indexanpassungsklauseln KELAG Landesenergieversorger Marktkonzentration Natalie Harsdorf Salzburg AG Stadtwerke Strompreise Taskforce Wolfgang Urbantschitsch Erneuerbare Leonore Gewessler Photovoltaik Windräder Windenergie Biogas Generator Austrian Power Grid Burgenland Energie Europten Hannes Androsch Hans Peter Doskozil Netz Burgenland Netzausbau Stromleitung Grün-Gas Geothermie
Zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren