IAA startet mit Angriff auf Verbrennerverbot
Auf der Automesse in München stellten sich Politik und Industrie demonstrativ gegen das geplante Aus.

Die Eröffnung der IAA Mobility in München begann mit einem Paukenschlag. Deutschlands Bundeskanzler Friedrich Merz nutzte die Bühne, um klarzustellen: Das geplante Verbrennerverbot ab 2035 sei ein Irrweg. „Einseitige Festlegungen auf bestimmte Technologien sind der falsche Weg“, sagte er. Stattdessen brauche es Technologieoffenheit, um Wettbewerbsfähigkeit und Klimaschutz zu verbinden.
Unterstützung erhielt er von Hildegard Müller, Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA). Sie verlangte einen „Realitätscheck“ bei der EU-Klimapolitik und warnte, Verbraucher seien noch nicht in ausreichendem Maß bereit, auf Elektromobilität umzusteigen. Festhalten an starren Zielen gefährde Wachstum, Wohlstand und Arbeitsplätze – und könne am Ende auch das Ziel der Klimaneutralität zunichtemachen.

Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder forderte eine Kurskorrektur. Das Verbot müsse aufgehoben und durch Alternativen ersetzt werden. Zulieferer wie Schaeffler und Mahle griffen das Thema beim Messerundgang mit Merz ebenfalls auf. Parallel dazu gab VDA-Chefin Müller bekannt, dass die IAA weitere sechs Jahre in München bleibt – ein starkes Signal für den Standort.

Doch die Gegenbewegung ließ nicht lange auf sich warten. Schon vor der Eröffnung versenkte Attac vor dem Messegelände einen „Autosaurus“ als Mahnmal gegen fossile Rückschritte. Extinction Rebellion verwandelte die Wasserfläche vor der Messe in ein bedrückendes Bild: Aktivisten stellten treibende Leichen dar, um die tödlichen Folgen der Klimakrise zu verdeutlichen. Weitere Protestaktionen sind angekündigt.
Der Streit um die Zukunft des Autos spitzt sich damit weiter zu. Auf der einen Seite Politik und Industrie, die Flexibilität fordern. Auf der anderen Seite von Umweltpolitikern aufgestachelte Aktivisten, die jede Verzögerung als Gefahr für Klima und Mensch sehen.
(APA/red)