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Kampfsport für Frauen birgt Risiken

Der Notfall einer Wiener Thaiboxerin zeigt, wie riskant Muay Thai und MMA für Frauen sein könnten.

04.11.2025 10:47
Redaktion
© Adobe
Junge Frau beim Muay-Thai-Training mit ihrem Trainer. (Symbolbild)

Der Fall einer Wienerin, die nach Schmerzen im Oberschenkel schließlich eine Amputation überstehen musste, hat viele aufgeschreckt. Laut Medienberichten soll sie aktive Thaiboxerin gewesen sein – eine Sportart, in der wiederholte Schläge auf Beine und Oberschenkel Teil des Trainings sind. Was im Kampfsport Alltag ist, kann im Extremfall schwerwiegende Folgen haben: Mikroverletzungen im Gewebe oder Hämatome können Infektionen begünstigen, die – wenn sie übersehen werden – lebensbedrohlich verlaufen.

Kampfsportarten wie Muay Thai oder Mixed Martial Arts (MMA) verlangen hohe körperliche Belastbarkeit. Besonders beim Thaiboxen gehören Schläge und Kicks auf die Beine zur gängigen Kampftaktik. Diese wiederholten Krafteinwirkungen können das Gewebe schwächen und sind ohne ausreichende Regeneration riskant.

Unterschiede im weiblichen Körper

Frauen haben aufgrund hormoneller Einflüsse und unterschiedlicher Muskel- und Bindegewebsstruktur oft elastischeres, weicheres Gewebe. Das führt nicht zu geringerer Leistungsfähigkeit, kann aber die Verletzungsanfälligkeit verändern – etwa für Überlastungsschäden an Oberschenkeln, Knie oder Hüfte. Auch Mikrotraumen heilen bei Frauen teils langsamer, was bei intensiven Trainingsintervallen ein erhöhtes Risiko bedeuten kann.

Gerade beim Kampfsport mit ständigen Low Kicks und Blocktechniken ist das entscheidend: Wiederholte Prellungen an denselben Stellen können die Muskulatur dauerhaft irritieren und Entzündungen oder Infektionen begünstigen.

Schutz und Prävention

Gezieltes Aufwärmen, gute Technikschulung und ausreichende Pausen sind der beste Schutz. Auch Schutzkleidung wie Schienbeinschoner und eine medizinische Begleitung bei hartem Training sollten selbstverständlich sein. Wer ungewöhnliche Schmerzen, Schwellungen oder Hautverfärbungen bemerkt, sollte sofort ärztliche Hilfe suchen – insbesondere nach harten Beinschlägen.

Denn auch wenn Kampfsport Kraft, Disziplin und Selbstvertrauen fördert: Für Frauen gilt ebenso wie für Männer – der Körper ist kein unerschöpfliches Werkzeug. Nur wer seine Grenzen kennt, bleibt gesund.

Zum aktuellen Fall

Im von der Kronen Zeitung (4.11.2025) beschriebenen Fall der Klara O. wurde zunächst ein Muskelfaserriss vermutet, später eine Thrombose ausgeschlossen. Erst nach einer lebensbedrohlichen Verschlechterung stellte sich heraus, dass die Patientin an einer seltenen bakteriellen Infektion – einer sogenannten nekrotisierenden Fasziitis – litt. Diese Erkrankung hat mit dem Kampfsport selbst nichts zu tun, kann aber nach stumpfen Verletzungen oder Prellungen auftreten.

(red)

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