Klimawandel kippt Wasserkreislauf

Indem der Wasserkreislauf aus dem Gleichgewicht gerät, nehmen extreme Wetterereignisse und Wasserknappheit weltweit deutlich zu.

18.09.2025 11:08
red04
© Adobe Stock
Niederschläge fallen häufig intensiver und konzentrierter aus, was zu vermehrten Überschwemmungen führt.

Der Wasserkreislauf der Erde, ein fundamentales System für das Leben auf unserem Planeten, gerät zunehmend aus dem Gleichgewicht. Wissenschaftler warnen vor den Folgen des Klimawandels, der diesen Kreislauf durcheinanderbringt und extreme Wetterereignisse wie Dürren, Überschwemmungen und starke Niederschläge verstärkt.

Klimawandel beschleunigt Wasserkreislauf

Mit der globalen Erwärmung steigt auch die Fähigkeit der Atmosphäre, Wasserdampf zu speichern. Das führt dazu, dass Niederschläge häufig intensiver und konzentrierter ausfallen, was wiederum zu vermehrten Überschwemmungen führt. Gleichzeitig bedeutet die höhere Verdunstungsrate, dass Böden schneller austrocknen und Dürreperioden länger und heftiger werden können. Dieses Ungleichgewicht im Kreislauf verursacht nicht nur regionale, sondern auch globale Verschiebungen in der Verfügbarkeit von Wasser. Die Folgen betreffen nicht nur den Menschen, sondern auch Tier- und Pflanzenwelt, deren Lebensräume sich verändern oder verschwinden können.

Regionale Auswirkungen

Die Auswirkungen des veränderten Wasserkreislaufs sind regional sehr unterschiedlich und oft gegensätzlich. Während manche Gebiete durch Starkregen und Überflutungen kämpfen, leiden andere unter anhaltenden Wasserknappheiten und ausgetrockneten Böden. In Europa sind Länder wie Deutschland und Spanien besonders betroffen, doch auch weltweit zeigen sich ähnliche Muster. Die Ausdehnung der Dürreregionen wirkt sich stark auf die Landwirtschaft aus und bedroht die Ernährungssicherheit. Die Zunahme extremer Wetterereignisse führt zu erheblichen wirtschaftlichen Schäden und stellt die Infrastruktur vieler Regionen auf die Probe.

Bedrohung für Trinkwasserressourcen

Der Klimawandel verschärft die Problematik der Trinkwasserversorgung weltweit. Bereits heute haben Millionen Menschen zeitweise keinen ausreichenden Zugang zu sauberem Wasser. Die Prognosen zeigen eine dramatische Verschärfung dieser Situation: Bis zur Mitte dieses Jahrhunderts könnten Milliarden von Menschen von Wasserknappheit betroffen sein. Besonders die Landwirtschaft, die weltweit etwa 70 Prozent des Wasserverbrauchs beansprucht, muss dringend effizienter und nachhaltiger werden. Gleichzeitig sind technische Lösungen wie die Entsalzung von Meerwasser zwar vielversprechend, jedoch teuer, energieintensiv und nicht frei von Umweltproblemen. Dies macht eine ganzheitliche Wasserpolitik unerlässlich.

Verlust von Seen und Gletschern

Ein alarmierender Trend ist der Rückgang von Süßwasserreserven in Form von Seen und Gletschern. Große Seen rund um den Globus verlieren Wasser, was zum Beispiel durch veränderte Niederschlagsmuster und erhöhte Verdunstung bedingt ist. Gleichzeitig ziehen sich Gletscher in den Alpen, Anden und anderen Gebirgsregionen immer weiter zurück. Diese Gletscher sind nicht nur wichtige Wasserquellen, sondern spielen auch eine wichtige Rolle für das regionale Klima und Ökosysteme. Ihr Schwund beeinträchtigt die Wasserverfügbarkeit in Flüssen, die Millionen von Menschen als Trinkwasser- und Bewässerungsquelle dienen, langfristig erheblich.

Notwendige Maßnahmen

Angesichts der zunehmenden Unregelmäßigkeiten im Wasserkreislauf müssen sich Gesellschaften weltweit anpassen und Vorsorgemaßnahmen ergreifen. Dazu zählen der Ausbau und die Modernisierung von Wasserinfrastruktur, wie Speicherkapazitäten und Wasseraufbereitungsanlagen. Auch die Einführung nachhaltiger Bewässerungsmethoden in der Landwirtschaft ist entscheidend, um Wasserressourcen effizienter zu nutzen. Zudem spielt die Renaturierung von Feuchtgebieten und die Verbesserung des Grundwassermanagements eine zentrale Rolle. Viele Städte und Regionen entwickeln bereits innovative Konzepte, um die Versorgungssicherheit auch unter veränderten klimatischen Bedingungen zu gewährleisten und die negativen Auswirkungen von Extremwetterereignissen zu minimieren.

(red)

Beitrag teilen

Das könnte Sie auch interessieren

Weitere Themen