La Niña wirbelt den Herbst durcheinander

Was wie ein fernes Klimaphänomen wirkt, könnte schon bald unseren Herbst und Winter prägen.

02.09.2025 11:52
red04
© Adobe Stock
Aktuelle Prognosen der WMO deuten auf die Rückkehr von La Niña hin.

Ein Blick über den Pazifik genügt, um zu ahnen: Da braut sich etwas zusammen. Aktuelle Prognosen der Weltwetterorganisation (WMO) deuten auf die Rückkehr von La Niña hin – einem Klimaphänomen, das nicht nur den Tropenregen beeinflusst, sondern auch unseren Alltag in Europa indirekt verändern kann. Ab September könnte es so weit sein.

La Niña

La Niña – das „Mädchen“ – ist das kühlere Gegenstück zum bekannteren El Niño. Während bei El Niño der Pazifik ungewöhnlich warm ist, sorgen bei La Niña kühlere Meeresoberflächentemperaturen im zentralen und östlichen Pazifik für ein großräumiges Umkrempeln der Wetterlagen weltweit. Das klingt weit weg, hat aber handfeste Folgen – von Starkregen über Dürre bis hin zu veränderten Sturmsaisonen.

Globale Wirkung

La Niña bringt typischerweise viel Regen nach Südostasien und Australien, während Teile Südamerikas und Afrikas mit Trockenheit kämpfen. Auch Hurrikans im Atlantik können durch La Niña häufiger und intensiver werden. Für Europa ist die Verbindung etwas subtiler – aber sie ist da. Frühere La Niña-Jahre zeigen, dass der Herbst bei uns oft milder startet, der Winter aber früher und überraschender zuschlagen kann.

Herbst könnte anders verlaufen

Meteorologen halten es für wahrscheinlich, dass wir in Mitteleuropa mit einem eher warmen Frühherbst rechnen dürfen. Das bedeutet: Outdoor-Zeit verlängert, gute Bedingungen für späte Ernten oder Herbsttouren. Doch es gibt ein Aber: Sobald sich das Wetter dreht, kann es schnell gehen. Frühzeitige Kälteeinbrüche, besonders im Alpenraum, sind bei La Niña keine Seltenheit. Schnee im Oktober? Durchaus möglich.

Auswirkungen auf die Versorgung

La Niña beeinflusst nicht nur das Wetter, sondern auch ganze Wirtschaftszweige. Wenn wichtige Anbauregionen unter Dürre oder Überschwemmung leiden, kann das globale Lieferketten treffen – von Reis und Mais bis hin zu Kaffee und Kakao. Auch Energiepreise können sich bewegen, wenn extreme Wetterlagen Transport und Produktion erschweren. Wer vorbereitet ist, muss im Ernstfall nicht improvisieren.

Frühzeitig beobachten

Noch ist nicht sicher, wie stark sich La Niña entwickeln wird. Aber die Zeichen stehen auf Veränderung. Die WMO rechnet ab September mit steigender Wahrscheinlichkeit – und ruft Regierungen wie Privatpersonen zur Wachsamkeit auf. Wer vorbereitet ist, kann flexibel reagieren – ganz im Sinne des Survival-Gedankens: Nicht Angst ist der beste Ratgeber, sondern ruhige Anpassung. La Niña ist kein Grund zur Sorge – aber ein Grund, aufmerksam zu bleiben. Wer den Wetterhorizont im Blick behält, kann kommende Monate besser einschätzen und sich rechtzeitig anpassen.

(red)

Beitrag teilen

Das könnte Sie auch interessieren

Weitere Themen