Müll-Deponie in St. Pölten muss geräumt werden

In der Umweltcausa rund um die Deponie der Zöchling Abfallverwertung GmbH in St. Pölten ordnet das Land Niederösterreich eine vollständige Räumung unter behördlicher Aufsicht an. Der Schritt erfolgt abschnittsweise, um die Geruchsbelastung zu minimieren, und soll in den kommenden Monaten beginnen.

Bereits seit 2024 geschlossen

Schon im Dezember des Vorjahres war die Deponie nach Einschreiten der Abteilung Umwelt- und Anlagenrecht geschlossen worden. Umfangreiche Probeschürfungen und chemische Analysen folgten. Die Anfang März vorliegenden Laborergebnisse bestätigen, dass nicht ausreichend behandeltes Material eingelagert wurde. Eine Umweltgefährdung durch diese Ablagerungen kann laut Behörden nicht ausgeschlossen werden. Die Maßnahmen wurden nun auf Basis von Expertengutachten festgelegt und in ein Parteiengehör eingebracht. Die Verfahrensanordnung sieht vor, dass das Material laufend untersucht wird. Nicht-deponierfähige Stoffe müssen entfernt oder nachbehandelt werden. In Ordnung befindliches Material darf verbleiben.

Strafanzeige von Greenpeace 

Greenpeace hatte in der Vergangenheit wiederholt Kritik an den Zuständen geübt und zuletzt eine Strafanzeige gegen den Betreiber eingebracht. Die Umweltschutzorganisation berief sich dabei auf eigene Recherchen, bei denen mutmaßlich falsch deponierte Abfälle dokumentiert wurden – darunter auch mit Satelliten- und Luftbildauswertungen. Greenpeace vermutete dabei Verstöße gegen §181b StGB, wonach eine unsachgemäße Sammlung, Beförderung, Verwertung oder Beseitigung von Abfällen mit erheblichem Sanierungsaufwand strafbar ist. Das Unternehmen weist sämtliche Vorwürfe zurück und betont, dass keine Umweltgefährdung von der Deponie ausgehe. Parallel laufen strafrechtliche Ermittlungen, auch Zoll und Umweltministerium sind eingebunden.

(PA/red)