Öko-Weihnachten: Tannenduft oder Plastik?

Beim Kauf von Weihnachtsbäumen, echt oder künstlich, gibt es in allen Entstehungsphasen einige Nachhaltigkeitsfaktoren zu beachten.

22.12.2025 10:20
red04
© Adobe Stock
Künstliche Weihnachtsbäume können oft nur schwer recycelt werden.

Jedes Jahr in der Adventszeit steht die gleiche Frage im Raum: Soll es ein echter Weihnachtsbaum sein, der nach Tannenduft und Tradition riecht, oder ein künstlicher Baum, den man über viele Jahre wiederverwenden kann? Wer Wert auf Nachhaltigkeit legt, sollte genau hinschauen, denn die Wahl des Baumes hat mehr Auswirkungen auf die Umwelt, als man auf den ersten Blick denkt. Vom CO₂-Fußabdruck über Wasserverbrauch bis hin zur Entsorgung – beide Varianten bringen Vor- und Nachteile mit sich.

Natur pur mit Vor- und Nachteilen

Echte Weihnachtsbäume werden meist regional auf speziellen Plantagen angebaut und binden während ihres Wachstums CO₂. Zudem fördern sie die Biodiversität auf den Plantagen. Nach den Feiertagen können sie kompostiert oder zu Mulch verarbeitet werden, wodurch sie in einem natürlichen Kreislauf verbleiben.

Allerdings gibt es auch Nachteile: Der Transport über weite Strecken erhöht den CO₂-Fußabdruck, und die Bäume benötigen während der Wachstumsphase viel Wasser. Wird der Baum nicht fachgerecht entsorgt, kann er auf Deponien Methan freisetzen, ein starkes Treibhausgas. Wer auf Nachhaltigkeit achten möchte, sollte daher einen regionalen Baum aus zertifiziertem Anbau wählen, alternativ einen Baum im Topf mieten oder nach den Feiertagen wieder einpflanzen. Durch Kompostieren oder Wiederverwendung als Mulch lässt sich der ökologische Fußabdruck zusätzlich reduzieren.

Langlebig, aber nicht ohne Folgen

Künstliche Weihnachtsbäume haben den Vorteil, dass sie viele Jahre wiederverwendet werden können, wodurch der jährliche Bedarf an neuen Bäumen entfällt. Die Herstellung erfolgt allerdings meist aus PVC oder anderen Kunststoffen, die energieintensiv sind und nur schwer recycelt werden können. Der Transport aus Fernost erhöht zudem den CO₂-Ausstoß erheblich, und am Ende ihrer Lebensdauer gestaltet sich die Entsorgung schwierig. Nachhaltig ist ein künstlicher Baum daher nur, wenn er aus langlebigem Material besteht, viele Jahre genutzt wird und nach der Nutzung korrekt über Recyclinghöfe oder Sammelstellen entsorgt wird.

Ökologischer Vergleich

In der Gesamtbilanz schneidet ein regional angebauter Echtbaum, der fachgerecht entsorgt wird, häufig besser ab als ein Kunststoffbaum, der nur wenige Jahre verwendet wird. Ein langlebiger künstlicher Baum, der über 10 bis 15 Jahre im Einsatz ist, kann jedoch ebenfalls ökologisch sinnvoll sein. Letztlich hängt die Nachhaltigkeit stark davon ab, wie bewusst der Baum ausgewählt, genutzt und entsorgt wird.

Ein grünes Weihnachtsfest

Wer die Umwelt schonen möchte, sollte sich frühzeitig Gedanken über die Wahl des Baumes machen und sowohl bei echten als auch bei künstlichen Bäumen auf Qualität und Langlebigkeit achten. Die Dekoration kann ebenfalls nachhaltig gestaltet werden, indem energiesparende LED-Lichterketten verwendet werden. Nach den Feiertagen ist es sinnvoll, den Baum fachgerecht zu entsorgen oder kreative Wege zu finden, ihn weiterzuverwenden, zum Beispiel als Mulch im Garten oder als Material für kleine DIY-Projekte. Auf diese Weise lässt sich die festliche Stimmung genießen, ohne unnötige Umweltbelastungen zu verursachen.

(red)

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