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Österreich sammelt 15.000 Tonnen Vermüllungsabfälle

In Österreich landen jedes Jahr rund 15.000 Tonnen Müll achtlos auf Straßen, Plätzen und in der Natur – mit enormen Folgen für Umwelt, Städte und Gemeinden.

15.10.2025 15:45
red04
© Adobe Stock
Für die Reinigung werden in Österreich jährlich etwa 200 Millionen Euro ausgegeben.

Müll, der einfach achtlos weggeworfen wird – sogenanntes Littering – ist in Österreich ein größeres Problem, als viele bisher gedacht haben. Eine umfassende Studie hat erstmals das Ausmaß dieses Phänomens gut erfasst. Dabei zeigt sich: Jährlich sammeln Gemeinden und Freiwillige rund 15.000 Tonnen Müll von Straßen, Plätzen und in der Natur auf. Das entspricht ungefähr der Menge, die eine Stadt mit 30.000 Einwohnern in einem Jahr produziert.

Städtische Gebiete stark betroffen

Besonders betroffen sind laut dem Ersten Österreichischen Littering-Report Städte, in denen viele Menschen auf engem Raum zusammenkommen. Veranstaltungen und die intensive Nutzung öffentlicher Flächen führen zu hohen Mengen an achtlos entsorgtem Müll. Für die Reinigung geben die Kommunen jährlich etwa 200 Millionen Euro aus – Gelder, die anderswo dringend gebraucht würden.

Übeltäter Zigarettenstummel und Plastik

An der Spitze der achtlos entsorgten Abfälle stehen Zigarettenstummel mit rund 183 Millionen eingesammelten Stück pro Jahr. Darauf folgen Plastiksackerl und Folien, Getränkebecher sowie Lebensmittelverpackungen. Mit Beginn des Jahres 2025 wurde ein Pfandsystem für Kunststoffflaschen eingeführt, um die besonders häufig gelitterten Plastikverpackungen zu reduzieren.

Littering als Ärgernis

Eine Befragung von mehr als 2.000 Menschen in Österreich bestätigt: Müll in der Umwelt ist für viele kein Randthema. 84 Prozent ärgern sich über Müll auf Straßen und in der Natur, rund ein Drittel nimmt eine Zunahme der Vermüllung wahr. Fast die Hälfte der Befragten gibt zu, selbst schon Abfälle achtlos weggeworfen zu haben – meist aus Unachtsamkeit oder Bequemlichkeit.

Maßnahmen gegen das Müllproblem

Der Bericht fordert gezielte Aufklärung, besonders bei jungen Menschen, den Ausbau von Mehrwegalternativen sowie eine verbesserte Infrastruktur für Abfallentsorgung. Ebenso wichtig sind konsequente Strafen und die Einbindung der Verursacher in Reinigungsaktionen. Gemeinden und Städte sehen in den Ergebnissen eine wichtige Grundlage, um gezielte Maßnahmen zu planen und die öffentliche Debatte auf eine faktenbasierte Ebene zu heben.

Gemeinsame Verantwortung

Littering betrifft uns alle – ob in der Stadt oder auf dem Land. Saubere Straßen und Plätze sind keine Selbstverständlichkeit, sondern das Ergebnis gemeinsamer Anstrengungen. Mehr Bewusstsein, bessere Infrastruktur und klare Regeln können helfen, das Problem deutlich einzudämmen. Nur so bleibt unser Lebensumfeld lebenswert und angenehm.

(PA/red)

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