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Gegen zu schnelle Verbrennerverbote am Beispiel Havanna

Gemeinsam mit Deutschland stellt sich Österreichs Politik gegen das geplante Verbrenner-Aus und fordert Offenheit.

25.09.2025 17:21
Redaktion
© Adobe / Isabel Meyer
Ein Oldtimer wird am Playa La Boca Kuba angeschoben

Auf der Automesse IAA in München vor rund zwei Wochen stellten sich Automobilindustrie und deutsche Spitzenpolitik demonstrativ gegen das geplante Verbrenner-Aus. Nun folgt Österreichs Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) mit einer ähnlichen Haltung und suchte in Berlin den Schulterschluss mit der CDU-Politikerin und VKU-Präsidentin Katherina Reiche. Gemeinsam pochten sie auf Technologieoffenheit und die Anerkennung von CO₂-neutralen Kraftstoffen.

Weiche Klimaziele

Im Zentrum der Argumentation stehen Begriffe wie „Technologieoffenheit“, „Lebenszyklus-Betrachtung“ und „Wettbewerbsfähigkeit“. Mit dem sogenannten „Havanna-Problem“ warnen die beiden davor, dass bestehende Fahrzeuge länger genutzt würden, wenn ab 2035 keine neuen Verbrenner mehr zugelassen werden. Der Vergleich bezieht sich auf Kuba, wo alte Autos mangels Importmöglichkeiten über Jahrzehnte weiterfahren.

Hattmannsdorfer verweist auf rund 300.000 Jobs in Österreich, die direkt oder indirekt an der Autoindustrie hängen. Auch Hersteller wie BMW pochen auf Planungssicherheit und werben für die Möglichkeit, Verbrenner durch klimaneutrale Kraftstoffe weiter betreiben zu können.

Deadlines rücken näher

Langfristige Ziele wie 2040 oder 2050 lassen sich leicht verkünden. Doch wenn das Jahr 2035 näher rückt, wächst der Druck auf Politik und Industrie. Für Konsumentinnen und Konsumenten bleibt die Unsicherheit: Soll man heute auf ein E-Auto setzen – oder doch beim Benziner bleiben? Manche erinnern sich noch gut daran, wie Diesel vor Jahren als günstige Alternative angepriesen wurde – mit dem Argument, er stoße weniger CO₂ aus als ein Benziner. Heute weiß man: Das war nur die halbe Wahrheit.

(red)

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