Österreichs größter Batteriespeicher wächst
In Arnoldstein, Kärnten wurde die zweite Ausbaustufe des größten Batteriespeichers Österreichs eröffnet.

In Arnoldstein (Bezirk Villach-Land) wurde am Freitag die zweite Ausbaustufe des aktuell größten und leistungsstärksten Batteriespeicher-Kraftwerks Österreichs in Betrieb genommen. Betreiber ist die NGEN Austria GmbH, die damit Strom aus erneuerbaren Quellen gezielt dann bereitstellen will, wenn er tatsächlich gebraucht wird. Der Speicher läuft bereits seit 2023 und wurde nun erweitert.
Rund 24 Millionen Euro flossen in den Ausbau. Die Leistung stieg auf 22 Megawatt, die Speicherkapazität auf 44 Megawattstunden. Verbunden ist die Anlage mit einem nur 300 Meter entfernten Umspannwerk. Eingesetzt werden Tesla Megapacks 2XL, deren Lithium-Eisenphosphat-Zellen als besonders sicher gelten.
Herzschlag der Energiewende
„Wir bekommen alle zwei Sekunden ein Signal vom Netzbetreiber Austrian Power Grid, ob wir Strom speichern oder abgeben sollen“, erklärte Prokurist Andreas Ljuba. Damit werde laufend geprüft, ob das Netz überlastet oder unterversorgt ist. Chief Sales Officer Matija Dolinar betonte, mit dem Speicher halte man „Europa in Krisen stabil und mache den Herzschlag erneuerbarer Energie spürbar“. Ziel sei, Strom dort bereitzustellen, wo er benötigt wird – auch wenn er andernorts produziert wurde.
Österreich deckt zwar bereits über 90 Prozent seines Strombedarfs aus erneuerbaren Quellen, doch die Nutzung bleibt oft an den Produktionszeitpunkt gebunden. Großspeicher wie jener in Arnoldstein sollen diese Lücke schließen und die Energieversorgung berechenbarer machen.
Stabilität für Netz und Haushalte
Das Unternehmen NGEN ist in neun Ländern aktiv, beschäftigt derzeit rund 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und strebt bis Ende 2025 etwa 200 an. Der Umsatz 2024 lag bei 100 Millionen Euro, über 10.000 Anlagen – vom Großspeicher bis zur Hausspeicherlösung – wurden bereits installiert.
Politiker zeigten sich bei der Eröffnung beeindruckt. Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) sprach in einer Videobotschaft von einem „Schritt in eine nachhaltige und klimaneutrale Zukunft“. Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) nannte das Projekt einen „Meilenstein in der österreichischen Energiebranche“, und Landesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) betonte den Nutzen für alle Haushalte: „Das Kraftwerk entlastet jeden einzelnen Haushalt von steigenden Netzgebühren.“
(APA/red)