Operation Magus: Jagd nach Datendieben
Internationale Behörden zerschlagen erfolgreich die Infrastruktur hinter dem Datendiebstahl-Tool "RedLine Stealer" im Zuge der Operation Magus.
Im Rahmen der Operation Magnus zerschlugen internationale Behörden erfolgreich die Infrastruktur hinter dem berüchtigten RedLine Stealer. „Malware-as-a-Service erfreut sich in der Cybercrime-Community großer Beliebtheit – unsere Untersuchungen zeigen, dass rund 1.000 Abonnenten die Dienste von RedLine und META stealer genutzt haben. Dieser Schlag war daher ein großer Erfolg für die Internetsicherheit“, sagt ESET-Forscher Alexandre Côté Cyr, der beide Infostealer untersucht hat. „Basierend auf unserer Analyse des Quellcodes und der Backend-Beispiele haben wir festgestellt, dass hinter beiden Programmen derselbe Autor steckt.“
Datendiebstahl im großen Stil
Die beiden Schadprogramme gehören zu den sogenannten Infostealern. Darunter verstehen IT-Experten Schadsoftware, die auf den Diebstahl persönlicher Informationen spezialisiert ist. RedLine Stealer war beispielsweise in der Lage, eine Vielzahl sensibler Informationen zu sammeln: Cookies, Anmeldeinformationen oder Kreditkartendaten.
RedLine wird nicht zentral betrieben, sondern basiert auf einem MaaS-Modell, bei dem jeder Interessierte eine schlüsselfertige Infostealer-Lösung in verschiedenen Online-Foren und Telegram-Kanälen kaufen kann. Kunden oder Partner können sich für eine monatliche Gebühr oder eine lebenslange Lizenz entscheiden.
Gefahrenpotenzial bleibt bestehen
Auch wenn der Betrieb von RedLine momentan eingeschränkt ist, bleiben Gefahren bestehen: Einzelne Stealer-Versionen könnten weiterhin aktiv sein, da ihre Kommunikations-Server zwar geschlossen, jedoch nicht vollständig neutralisiert sind. Durch bereits aktive Installationen und illegal verbreitete Versionen könnte die Malware auf verschiedenen Ebenen wieder auftauchen.
pts