Overshoot Day 2025: So früh wie nie

Mit dem heutigen Tag sind die natürlichen Ressourcen der Erde für 2025 aufgebraucht – ein deutliches Zeichen für unseren übermäßigen Verbrauch.

24.07.2025 10:39
red04
© Adobe Stock
Die Menschen haben die natürlichen Ressourcen der Erde für das Jahr 2025 bereits aufgebraucht.

Der Welterschöpfungstag, auch bekannt als Earth Overshoot Day, markiert den Zeitpunkt im Jahr, an dem die Menschheit alle natürlichen Ressourcen verbraucht hat, die die Erde in einem Jahr regenerieren kann. Für das Jahr 2025 fällt dieser Tag bereits auf den heutigen Tag. Das bedeutet, dass die Menschheit ab diesem Datum ökologisch gesehen auf „Kredit“ lebt und die Natur stärker belastet als sie sich erholen kann.

Der Overshoot Day

Der Overshoot Day wird jährlich von der Umweltorganisation Global Footprint Network berechnet. Er zeigt auf, wieviel natürliche Ressourcen – wie Wasser, Wälder, Böden und Luft – die Menschheit im Vergleich zur Regenerationsfähigkeit der Erde verbraucht. Wenn dieser Tag früh im Jahr liegt, bedeutet das, dass wir weit über unsere ökologischen Verhältnisse leben. Ein späterer Overshoot Day oder gar keiner signalisiert eine nachhaltigere Nutzung der Ressourcen.

Gründe

Im Vergleich zu den Vorjahren verschiebt sich der Welterschöpfungstag 2025 wieder nach vorne. Im Vorjahr fiel er beispielsweise auf den 1. August. Die Gründe hierfür sind vielfältig:

  • Anhaltend hoher Ressourcenverbrauch: Trotz vieler Initiativen zur Nachhaltigkeit steigt die Nachfrage nach Rohstoffen und Energie weiter.

  • Klimawandel und Umweltzerstörung: Naturkatastrophen, Dürren und Waldbrände beeinträchtigen die Regenerationsfähigkeit der Erde.

  • Wachsende Weltbevölkerung: Mehr Menschen benötigen mehr Ressourcen, was den Druck auf Ökosysteme erhöht.

Diese Kombination führt dazu, dass die Erde dieses Jahr bereits im Juli ihre jährliche „Ressourcenrechnung“ überschreitet.

Globale und regionale Unterschiede

Während der Overshoot Day für die Welt insgesamt auf den 24. Juli fällt, gibt es große Unterschiede zwischen den Ländern. Industrieländer mit hohem Pro-Kopf-Verbrauch überschreiten ihre Ressourcen oft schon viel früher im Jahr – in Österreich markierte bereits der 29. März den Overshoot Day 2025. Damit liegen wir im Ranking gewohntermaßen sehr weit vorne. Länder mit geringeren Ressourcenverbräuchen erreichen den Overshoot Day entsprechend später.

Folgen des frühen Overshoot Days

Die Überschreitung der natürlichen Ressourcen hat gravierende Folgen für Mensch und Natur. Wälder und Ökosysteme werden zerstört, viele Tier- und Pflanzenarten sind bedroht. Durch die Übernutzung steigt der CO₂-Ausstoß, was die Erderwärmung weiter vorantreibt. Wasserknappheit, Bodenverlust und Nahrungsmittelengpässe können soziale und politische Spannungen verschärfen. Langfristig ist ein Leben über den ökologischen Verhältnissen nicht tragbar und gefährdet die Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen.

Mögliche Maßnahmen

Um den Welterschöpfungstag nach hinten zu verschieben, braucht es umfassende Maßnahmen auf globaler, nationaler und individueller Ebene, wie etwa die Förderung erneuerbarer Energien statt fossiler Brennstoffe, nachhaltige Landwirtschaft und Ernährung (weniger Fleischkonsum, weniger Lebensmittelverschwendung), effizientere Nutzung von Ressourcen und mehr Kreislaufwirtschaft sowie Bewusstseinsbildung und politisches Handeln, um Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu stärken. Jeder Beitrag zählt, um den Druck auf die Umwelt zu verringern und das ökologische Gleichgewicht zu bewahren.

(red)

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