Skorpion im Urlaubskoffer nach Kroatien remigriert
Ein kleiner Skorpion reiste heimlich im Koffer mit – und durfte am Ende sogar wieder zurück nach Kroatien.

Ein kleiner Skorpion auf großer Reise – klingt nach Tier-Doku, war aber jüngst Realität in Österreich. Tierschutz Austria musste einschreiten, nachdem sich das Tier klammheimlich ins Urlaubsgepäck einer Wienerin geschlichen hatte. Die gute Nachricht: Der blinde Passagier überlebte nicht nur die Anreise, sondern wurde sogar höchstpersönlich wieder nach Hause gebracht.
Stacheliger Mitbewohner auf Zeit
Die Rückkehr aus dem Kroatien-Urlaub verlief für eine Wienerin anders als geplant. Beim Auspacken ihres Gepäcks entdeckte sie ein besonders exotisches Souvenir: einen lebendigen Skorpion, der sich offenbar auf der Reise in einem Koffer versteckt hatte. Schnell wurde die Organisation alarmiert – und das Tier ins Tierheim Vösendorf gebracht.
Dort stellte sich heraus: kein giftiger Unhold, sondern ein sensibler Tropenbewohner mit Reisedurst. Tierheimleiter Stephan Scheidl weiß aus Erfahrung: „In den meisten Fällen handelt es sich um völlig harmlose Tiere, die sich einfach verstecken – Frösche, Eidechsen oder sogar Insekten im Salat.“ Dennoch sei Vorsicht geboten – für Mensch und Tier.
Rückflug mit Tierbetreuung
Während andere Exoten aus Angst oder Unwissenheit oft im Müll landen, hatte dieser Skorpion Glück: Eine engagierte Mitarbeiterin von Tierschutz Austria brachte das Tier persönlich zurück in seinen ursprünglichen Lebensraum – also nach Kroatien. Keine einfache Aufgabe, aber ein klares Zeichen: Artenschutz endet nicht an der Landesgrenze – und schon gar nicht am Flughafen.
Gleichzeitig warnt Tierschutz Austria davor, solche tierischen Reisebegleiter zu unterschätzen. Denn selbst kleine Tiere können empfindlich auf Klimaänderungen reagieren – und bei falscher Behandlung gesundheitliche Risiken bergen.
Zwischen Tierschutz und Gesetz
Wer meint, ein kleiner Gecko im Koffer sei bloß ein launiger Reisegag, irrt gewaltig. Denn viele exotische Tiere fallen unter die Washingtoner Artenschutzkonvention (CITES) oder die EU-Verordnung 338/97. Schon der unbeabsichtigte Transport kann bei geschützten Arten problematisch sein – vom vorsätzlichen Schmuggel ganz zu schweigen.
Scheidl warnt eindringlich: „Manche Tiere, etwa Landschildkröten, werden leider absichtlich mitgenommen – das ist nicht nur grausam, sondern illegal.“
5 Tipps für Ihre Heimreise
Damit der nächste Urlaubsrückflug nicht zur Dschungelprüfung wird, empfiehlt Tierschutz Austria folgende Maßnahmen:
- Koffercheck vor dem Abflug – Schuhe, Taschen und Rucksäcke gut durchsuchen
- Finger weg! – Exoten bitte nicht mit bloßen Händen anfassen
- Fachleute kontaktieren – Tierheime und Tierschutzorganisationen wissen weiter
- Warmhalten – aber richtig – Tropentiere vertragen keine Kälte
- Luftlöcher nicht vergessen – z. B. im Marmeladenglas mit Stoffabdeckung
Ein Skorpion im Koffer ist zwar kein Alltagsphänomen – aber auch kein Witz. Die Natur ist kreativ, und manchmal landet sie eben im Reisegepäck. Gut also, wenn Profis wie Tierschutz Austria da sind – und wenn der Skorpion am Ende wieder dort landet, wo er hingehört: unter der Sonne Kroatiens.
Tiernotruf rund um die Uhr: +43 1 699 24 80
(PA/red)