Taylor Swifts XXL-Ring und der Preis der Natur

Ein 10-Karat-Diamant funkelt um Millionenwert, doch hinter dem Glanz stehen massive Umweltschäden.

27.08.2025 15:50
Redaktion
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Rohdiamant

Taylor Swift sorgt regelmäßig für Schlagzeilen – ob mit Welttourneen, Privatjet-Debatten oder glamourösen Auftritten. Nun ist es ihr Verlobungsring, der im Rampenlicht steht: ein antiker Cushion-Cut (Old Mine Brilliant Cut) Solitärring von rund 8 bis 10 Karat, eingefasst in Gold mit feiner Gravur. Schmuckexperten schätzen den Wert auf mindestens eine halbe Million Dollar, manche gehen von bis zu einer Million oder mehr aus. Doch während Fans den Glanz feiern, lohnt sich ein Blick auf den unsichtbaren Preis, den die Umwelt zahlt.

„Konfliktfrei“ mit Fragezeichen

In der Branche wird häufig mit Siegeln wie „100 % conflict-free“ geworben. Gemeint ist damit lediglich: keine Finanzierung von Bürgerkriegen, keine Ausbeutung durch paramilitärische Gruppen. Doch selbst wenn das stimmt, blendet es den entscheidenden Aspekt aus – die massiven Umweltschäden. Für den Abbau eines einzigen Karats Diamant müssen bis zu 250 Tonnen Erde bewegt werden. Hinzu kommen Sprengungen, zerstörte Flussläufe und Abraumhalden, die Generationen überdauern.

Symbol des Überflusses

Ein 10-Karat-Diamant ist so groß, dass er theoretisch den Finger von 30 verlobten Frauen schmücken könnte – in kleinerer Fassung. Für einen Star wie Swift ist es nur ein weiteres Schmuckstück in einem Lebensstil, der längst unter Kritik steht: Kurzflüge im Privatjet, Residenzen auf Privatinseln, ein Energieverbrauch, der im Jahr ganze Kleinstädte übertrifft. Der Ring wird damit zum Sinnbild einer Verschwendung, die weit über romantische Symbole hinausgeht.

Glanz und Schein

Diamanten funkeln, weil sie das Licht brechen. In der Realität brechen sie aber oft ganze Ökosysteme. Ob tropische Wälder in Afrika oder Tundra in Russland – die Kosten des Luxus zahlt der Boden, zahlen zukünftige Generationen. Kein Marketing-Siegel kann überdecken, dass der industrielle Abbau von Naturressourcen zu 100 % Schäden hinterlässt.

Statt auf einen vermeintlich „antik“ inspirierten Stein zu setzen – eine Geschichte, die man glauben kann oder auch nicht – hätte man auch konsequent sein können: ein Labor-Diamant mit 50 Karat, ohne zerstörte Landschaften und mit garantiert klarer Herkunft. Denn am Ende gilt im Showbusiness ohnehin die alte Formel: Bigger is better. Wether you’re fake or not.

(red)

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